Schon an Ostermontag findet auf der Galopprennbahn in München-Riem das erste Rennen der Saison statt. © IMAGO/Brose
München – Der Galopprennsport in München bleibt auf unabsehbare Zeit ein hartes Geschäft. Darauf hat Michael Motschmann, der Präsident des Münchener Rennvereins (MRV), die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung am Donnerstag eingestimmt.
Nachdem die Riemer Rennbahn im vergangenen Jahr ein Defizit von etwa 130 000 Euro verzeichnete, „stehen weiter harte Zeiten vor uns“, sagte der wiedergewählte Präsident. Den „Kampf uns Überleben“ will Motschmann wenigstens für die kommenden drei Jahre weiterführen. Für eine Wahlperiode stehe er noch einmal zur Verfügung, kündigte er an. Außer ihm wurde der gesamte Vorstand mit Vizepräsidentin Stephanie Gräfin Bruges-von Pfuel und den weiteren Mitgliedern Stefan Oschmann, Georg Freiherr von Gumppenberg und Christoph Walter im Amt bestätigt.
Nachdem es dem Team seit seiner Wahl 2022 gelungen war, den Verein zu einen, stößt der MRV nun wohl an seine Grenzen. Neben den in allen Bereichen steigenden Kosten machte Motschmann das schwindende Engagement von Sponsoren für die widrigen Umstände verantwortlich. Zum ersten Mal forderte er die Unterstützung der öffentlichen Hand, denn „weder von der Stadt München noch dem Freistaat Bayern bekommen wir einen Euro“. Rennbahnen in anderen Bundesländern, allen voran in Nordrhein-Westfalen, erhielten dagegen sechsstellige Summen. „Es wäre schön, würde man uns hier ein bisschen ernster nehmen“ und Spielraum für den aufwändigen Unterhalt des Areals verschaffen.
Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren beginnt die Rennsaison heuer bereits am Ostermontag und endet mit dem zweiten Gruppe I-Renntag Anfang November. Auf einen weiteren Renntag verzichte der MRV, sagte Generalsekretär Sascha Multerer, nachdem ein früher Wintereinbruch die Planungen für 2024 über den Haufen geworfen hatte. Wie bisher stehen neun Veranstaltungen im Kalender. Zum dritten Renntag Mitte Mai ist außerdem die neue Club-Tribüne für das Publikum geöffnet. Der Neubau war nach einem Brandschaden 2022 notwendig geworden. Durch Vermietungen soll sie dem MRV weitere dringend benötigte Einnahmen bringen. „Wir bewegen uns immer auf der Null-Linie“, betonte der neue, alte Präsident.
CHRISTIAN WANNINGER