Erleichterung: Hobsch (li.) und Jacobsen (M.) treffen in Mannheim. © Sampics / Stefan Matzke
München – Dank eines 3:0-Siegs in Mannheim haben die Löwen zum zweiten Mal in dieser Saison eine Englische Woche mit der Maximalausbeute beendet. Und nicht nur das: Der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt jetzt satte zehn Punkte. Fünf Spiele vor dem Ende ist der Klassenerhalt nur noch theoretisch in Gefahr.
Dabei waren die Löwen mit ihrer bewährten Startelf nicht gut in die Partie gekommen. „Die ersten 30 Minuten waren absolut unterirdisch“, kommentierte Trainer Patrick Glöckner bei MagentaSport: „Wir waren lethargisch – als würden wir noch im Bus sitzen.“ Erst Julian Guttau mit zwei Distanzschüssen weckte die Sechzger aus ihrem Schönheitsschlaf auf.
Kurz vor der Pause dann die vorentscheidende Szene: Nach Foul an Tim Danhof gab es Elfmeter. Thore Jacobsen blieb gewohnt cool – 0:1. Sekunden danach wartete Dickson Abiama zu lange mit dem Abschluss, hatte den zweiten Treffer auf dem Fuß.
Doch der quirlige Winter-Neuzugang sollte seinen wichtigen Moment noch bekommen. Eine Stunde war gespielt, als Abiama nach einem Riesenpatzer von Mannheims Schlussmann Jan-Christoph Bartels mit seiner schönen Flanke Angreifer Patrick Hobsch anvisierte, und der Torjäger vom Dienst erhöhte auf 0:2. Die abstiegsbedrohten Mannheimer steckten trotzdem nicht auf, rannten an – scheiterten jedoch jedes Mal am glänzend aufgelegten Löwen-Keeper Marco Hiller.
Eine neue Qualität der Sechzger ist die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Guttau auf den eingewechselten David Philipp, trockener Abschluss in die lange Ecke – der dritte Streich für 1860, das sich mit den Planungen für das achte Drittligajahr beschäftigen kann. Oder geht da sogar noch etwas in Richtung Aufstieg? „Damit beschäftigen wir uns überhaupt nicht“, behauptete Glöckner. Verständlich, acht Zähler auf Relegationsrang drei sind bei fünf ausstehenden Partien schwer aufzuholen. Durchatmen, Klassenerhalt genießen – und im Sommer (wieder einmal) neu angreifen, lautet die 1860-Devise der nächsten Monate.
MARCO BLANCO UCLES