BMW Open: Palomero (17) historisch, Engel und Struff raus

von Redaktion

Der Titelverteidiger ist raus: Jan-Lennard Struff.

Yannick Hanfmann freut sich über seinen Sieg. © Weller/dpa

Ein Herz für die Fans: Der 17-jährige Diego Dedura-Palomero war am Dienstag in München die große Überraschung. © IMAGO/Hasenkopf, Asendorpf/dpa

München – Diego Dedura-Palomero ballte seine Fäuste, pfeffert sein Haarband in den Münchner Sand und schrie seine Freude lautstark heraus (“Ich mag es gerne, auszuflippen“) – zurecht. Denn der 17-Jährige hatte bei den BMW Open soeben als drittjüngster Deutscher (hinter Boris Becker und Justin Engel) ein Spiel auf der ATP-Tour gewonnen. In der Quali war der hochtalentierte Youngster eigentlich ausgeschieden. Durch den Rückzug von Jiri Lehecka rückte er kurzfristig doch ins Hauptfeld, spielte gegen Denis Shapovalov (Nr. 29 der Welt) rotzfrech auf und profitierte beim Stand von 7:6 und 3:0 von der verletzungsbedingten Aufgabe des Kanadiers.

„Ich kann es gar nicht in Worte fassen. Der Einzige, dem ich wohl danken kann, ist Gott“, sagte Dedura-Palomero, der ein Kreuz auf den Center Court malte, sich darauf legte und danach glückselig Herzchen-Hände ins Publikum hielt. Sein Vater Cesar kommt aus Chile, seine Mutter Ruta aus Litauen, Diego ist in Berlin geboren. Von dort will er die ganze Welt erobern, ganz so wie sein Vorbild Rafael Nadal, mit der auch schon in dessen Tennis-Akademie trainierte. Seinen auffällig blonden Wuschel-Haarschopf hat die Noch-Nummer 549 einer verlorenen Wette zu „verdanken“.

Für das zweite deutsche Highlight sorgte Yannik Hanfmann, der Miami-Champion Jakub Mensik (7:6, 4:6, 6:3) besiegte und seine Aumeister-Serie ausbaute. Seit seinem München-Debüt 2017 gewann der 33-Jährige immer die erste Runde. Nächster Gegner ist der Niederländer Tallon Griekspoor (28). Gegen die Nummer 36 der Welt ist Hanfmann (Nr. 131) erneut Außenseiter, aber. „Hier traue ich mir zu, die Jungs zu schlagen.“ DTB-Talent Justin Engel verpasstegegen Fabian Maroszan (4:6, 1:6) eine Sensation. Bis zum 4:4 hielt der 17-Jährige gut mit, dann kassierte er ein „ärgerliches Break“ und das Spiel glitt ihm gegen den starken aufspielenden Ungarn aus den Händen.

Einen rabenschwarzen Tag erwischte Jan-Lennard Struff (34). Der Titelverteidiger war gegen Argentinier Francisco Cerundolo (0:6, 2:6) völlig chancenlos. „Das tut weh. Das hat sich heute ganz anders angefühlt als letztes Jahr“, so der 34-Jährige.
MATHIAS MÜLLER

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