Viel Glanz: Oscar-Preisträgerin Natalie Portman (mitte) gehört zu den Eigentümerinnen von Angel City. © IMAGO
Erfolgsgeschichte: Straus in München. © Imago
Nach dem Sieg in Frankfurt jubelte Alexander Straus ausgelassen mit den Bayern-Frauen, der entscheidende Schritt auf dem Weg zum Double? © Wiegand/Imago
München – Es war eine faustdicke Überraschung und ein echter Paukenschlag, als der FC Bayern am Donnerstagvormittag per Pressemitteilung verkündete, dass Trainer Alexander Straus den Verein zum Saisonende verlassen wird. Bis zuletzt hatte der Norweger immer wieder erklärt, wie er die Entwicklung der Bayern-Frauen zu einem europäischen Topclub weiter vorantreiben wolle. Nichts hatte auf einen Abschied hingedeutet, auch die Spielerinnen sollen erst am Mittwoch über den Abgang des Trainers informiert worden sein.
„Ich wusste, dass es hart werden würde, wenn ich einmal Abschied nehmen werde von dem Verein, der zu einem so großen Teil meines Lebens geworden ist. Ich habe immer mein Bestes gegeben, was jedoch Herausforderungen im familiären Bereich mit sich gebracht hat“, erklärte Straus.
„Weltweite Suche“ führte zu Straus
Dann war jedoch schnell von einer „neuen Herausforderung“ die Rede und nur wenige Stunden später wurde klar, worum es sich dabei handelt: Straus übernimmt zum 1. Juni den Angel City FC in der US-Liga NWSL. Der Club gilt als eines der ambitioniertesten Projekte im Frauenfußball weltweit und wurde unter anderem von Hollywood-Star Natalie Portman und Ex-Tennis-Star Serena Williams gegründet. Die Mehrheitsanteile an dem Team aus Los Angeles wurden im vergangenen Jahr für 250 Millionen Dollar von Disney-CEO Bob Iger und seiner Frau Willow Bay gekauft, was Angel City FC zum wertvollsten Frauenfußball-Club der Welt macht. Nach einer enttäuschenden vergangenen Saison wurde Trainerin Becki Tweed entlassen und Straus „in einer intensiven, weltweiten Suche“ als Nachfolger auserkoren.
Auf die Suche wird nun auch der FC Bayern gehen müssen, der ankündigte, zu „gegebener Zeit“ über die Nachfolge von Straus informieren zu wollen. Tommy Stroot, der kürzlich beim VfL Wolfsburg zurückgetreten ist, wäre auf dem Markt. Oder Theresa Merk, die ihren Trainerposten beim SC Freiburg im Sommer niederlegen wird. Vielleicht gelingt den Verantwortlichen aber auch wieder eine Überraschung wie 2022, als sie Straus vom SK Brann aus Norwegen holten. Der bis dahin in Deutschland völlig unbekannte Trainer führte die Bayern-Frauen zu zwei Meisterschaften und steht nun vor dem ersten Gewinn des Doubles. Wer auch immer auf ihn folgen wird, tritt in große Fußstapfen.
C. STÜWE