Als Thomas Müller am Mittwoch aus dem San Siro schritt, jubelten die Fans des FC Bayern lautstark und skandierten seinen Namen. Müller drehte sich kurz um und winkte noch einmal in die Kurve – ehe er nach über 16 Jahren wohl für immer von der ganz großen Bühne Champions League verschwand. „Da hatte ich dann schon Gänsehaut“, berichtete die Vereinslegende nach Abpfiff.
Doch Wehmut wollte beim 35-Jährigen nach seinem letzten Auftritt in der Königsklasse nicht aufkommen. „Ich habe ehrlich gesagt keine großen sentimentalen Emotionen parat, wir sind noch mitten in der Saison“, sagte Müller nach dem Aus gegen Inter Mailand. Seine Familie, die auf der Tribüne mitgezittert hatte, sei da „bestimmt emotionaler“.
Auch langjährige Teamkollegen wie Manuel Neuer oder Leon Goretzka nahmen ihn nach dem Spiel in den Arm. „Ein bisschen habe ich schon das Gefühl, dass die Jungs das Gespür haben, dass es meine letzte Partie war in der Champions League“, sagte Müller. Die letzte und eine besondere. Mit seinem 163. Einsatz in der Königsklasse zog Müller mit Superstar Lionel Messi gleich. Mehr Auftritte haben nur Cristiano Ronaldo (183) und Iker Casillas (177) absolviert. „Thomas ist heute in den Olymp der drei Rekordspieler der Champions League aufgestiegen. Das ist eine Lebensleistung, die es nur ganz, ganz selten gibt“, würdigte ihn Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen.
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