Gefordert: Max Eberl und Christoph Freund. © Imago
Spanien-Innenverteidiger Huijsen (re.) von Bournemouth ist auf dem Radar des FC Bayern. © Defodi/Imago
Luis Henrique (li.) von Marseille hat Kompany nicht überzeugt. © Allstar/Imago
München – Die Bayern sind auf Meisterkurs. Damit die Münchner weiterhin große Titel sammeln, sind schon seit Monaten die Kaderplanungen für eine erfolgreiche sportliche Zukunft in vollem Gange.
Mitte März sorgte beispielsweise ein Foto aus Frankreich für Aufsehen. Wie unsere Zeitung anschließend enthüllte, waren Trainer Vincent Kompany und Sportdirektor Christoph Freund damals beim Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Marseille auf der Tribüne, um Luis Henrique zu beobachten. Der Brasilianer ist zwar grundsätzlich Flügelstürmer, kommt seit Monaten bei Olympique aber als sogenannter „Wingback“ rechts in der Fünferkette zum Einsatz.
Nach unseren Informationen soll Kompany von Henrique allerdings nicht überzeugt sein. Das erklärt auch, weshalb Inter Mailand nun in der Pole Position beim 23-Jährigen ist.
Fakt ist: Die Bayern haben aktuell ohnehin andere Prioritäten auf dem Transfermarkt. Florian Wirtz (21) von Bayer Leverkusen soll bekanntlich der Königstransfer im Sommer werden. Die langjährigen FCB-Bosse und aktuellen Aufsichtsräte Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge schwärmen seit Langem vom Offensiv-Star. Bei Leverkusen steht Wirtz noch bis 2027 unter Vertrag. Heißt: Für einen möglichen Transfer im Sommer müssten interessierte Vereine wie Bayern, Manchester City oder Real Madrid eine Riesensumme auf den Tisch legen. Spekuliert wird über eine Ablöse von bis zu 150 Millionen Euro.
Auch in der Defensive möchte der Rekordmeister nachlegen. Nach den zuletzt eher wackeligeren Abwehrleistungen wird nach einer Verstärkung für die Innenverteidigung gesucht, im Idealfall soll ein Linksfuß kommen. Weit oben auf der Liste ist Dean Huijsen (20) von England-Club Bournemouth. Den gebürtigen Niederländer, der für die spanische Nationalmannschaft spielt, haben die Bayern schon seit Jahren auf dem Radar. Mit seinem Vater und Berater gab und gibt es regelmäßigen Austausch.
Bei Bournemouth steht Huijsen noch bis 2030 unter Vertrag. Seine Ausstiegsklausel liegt bei 50 Millionen Pfund, was derzeit umgerechnet rund 58 Millionen Euro wären. Mit Chelsea, Liverpool oder auch Arsenal hätten die Bayern starke Konkurrenz. Ohnehin würden die Münchner wohl nur einen starken Innenverteidiger holen, wenn ein aktueller Abwehr-Star den Verein verlassen würde. Die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung von Dayot Upamecano (aktuell bis 2026) stocken, Spekulationen gibt es auch um einen eventuellen Verkauf von Minjae Kim (bis 2028).
Nicht völlig ausgeschlossen scheint auch der Kauf eines Flügelstars. Bei einer Verlängerung von Leroy Sané, die laut „Sport Bild“ kommende Woche verkündet werden soll (Vertrag bis 2028/10 Mio. Jahresgehalt plus Bonus), und einem Verbleib von Serge Gnabry (bis 2026) und Kingsley Coman (bis 2027) ist das aber unrealistisch. Der FC Bayern hat „keinen Geldscheißer“, wie die Bosse oft betonen. Und ohnehin müssen auch Transfereinnahmen generiert werden. Weit oben auf der Verkaufsliste stehen Sacha Boey und Bryan Zaragoza sowie auch Joao Palhinha.
P. KESSLER, H. RAIF