FCB-Ziel: Geschichte schreiben

von Redaktion

„Nichts kaputtgegangen“: Der scheidende Alexander Straus. © IMAGO

München – Die Frauen des FC Bayern haben in den nächsten Tagen die Chance, Geschichte zu schreiben. Mit einem Heimsieg gegen den SC Freiburg am Sonntag (14 Uhr) wäre der Mannschaft die dritte Meisterschaft in Folge nicht mehr zu nehmen. Am Donnerstag steht dann das DFB-Pokalfinale in Köln gegen Werder Bremen (16 Uhr) an, zum ersten Mal überhaupt könnten die Bayern-Frauen das Double gewinnen. Überstrahlt wurde diese große Chance in den letzten Tagen aber durch den Abschied von Trainer Alexander Straus, der am Donnerstag letzter Woche völlig überraschend verkündet worden war. Im Anschluss hatten sowohl die Verantwortlichen wie auch die Spielerinnen geschwiegen, was zu einigen Spekulationen über die Hintergründe der Trennung zum Saisonende geführt hatte.

„Uns stehen wichtige Spiele bevor. Wir werden noch genug Zeit haben, über meinen Abschied zu reden, wenn wir geschafft haben, was wir schaffen wollen“, stellte Straus, der der ab dem 1. Juni Angel City FC in der US-Liga NWSL trainieren wird, am Freitag klar. Er sei voll auf die Ziele mit dem FC Bayern fokussiert, erklärte er weiter und versprach, alle weiteren Fragen nach dem Ende der Saison zu beantworten. „Die Antworten werden einfacher sein, als erwartet. Es muss nicht immer etwas kaputtgegangen sein, wenn sich die Wege trennen“, sagte der Norweger. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung vor dem Osterwochenende sei gewählt worden, um möglichen Gerüchten in den Medien zuvorzukommen. Die Spielerinnen hatte Straus selbst zuvor über seinen Abschied informiert. Die Trainingseinheiten nach dem Osterwochenende seien gut verlaufen, die Mannschaft arbeite gewohnt konzentriert auf das Freiburg-Spiel hin.

Gegen die formstarken Freiburgerinnen könnte Straus mit Blick auf Pokalfinale rotieren. Der Vorsprung auf den VfL Wolfsburg beträgt drei Spieltage vor dem Ende acht Punkte, die Bayern-Frauen können also recht entspannt in die Partie gehen. Die nach wie vor angeschlagene Kapitänin Glódís Viggósdóttir dürfte geschont werden, genauso wie Alara, die einen Schlag abbekommen hat. Momoko Tanikawa ist nach ihrer Verletzung wohl noch keine Kandidatin für die Startelf. „Wir wollen clever sein, aber wir wollen am Sonntag auch gewinnen“, sagte Straus, der in den letzten Tagen seiner Amtszeit sogar noch eine weitere Titelchance bekommen wird. Vom 21. bis 23. Mai werden die Bayern-Frauen am neu geschaffenen „World Sevens“-Turnier in Portugal teilnehmen.
CHRISTIAN STÜWE

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