Partystimmung auf dem Campus: Erst bejubelten die Bayern-Frauen den hart erkämpften Sieggegen Freiburg , dann gab es die verdiente Bierdusche. © IMAGO/Goldberg
München – Die Spielerinnen des FC Bayern hatten sich Sonnenbrillen mit der Aufschrift „Champion“ angezogen, Trainer Alexander Straus trug einen Anglerhut zum Meister-Shirt und hatte ein riesiges Bierglas unter dem Arm. Die Bayern-Frauen sicherten sich am Sonntag durch einen hart erkämpften 3:1-Heimieg gegen den SC Freiburg die dritte Meisterschaft in Folge, bei noch zwei verbleibenden Spieltagen können die Münchnerinnen nicht mehr eingeholt werden. „Eine Meisterschaft ist immer etwas ganz Besonderes, egal wie oft man sie gewinnt“, sagte Linksverteidigerin Carolin Simon: „Das ist der allerschwerste Titel, es braucht ein Jahr lang harte Arbeit und Leidenschaft. Wir sind extrem stolz auf uns.“
Gefeiert wird allerdings nur mit angezogener Handbremse, denn am Donnerstag wollen die Bayern-Frauen im Finale des DFB-Pokals gegen Werder Bremen (16 Uhr) Geschichte schreiben und erstmals überhaupt das Double gewinnen. „Ich bin überglücklich, dass wir jetzt mit dem Titel im Gepäck nach Köln fahren können. Die Chance, nun das Double holen zu können, macht es sehr besonders. Wir sind noch nicht satt, wir wollen weitermachen“, erklärte Frauen-Direktorin Bianca Rech.
Vor 2.500 Zuschauerinnen und Zuschauern, darunter Präsident Herbert Hainer und Sportvorstand Max Eberl, starteten die Bayern-Frauen im ausverkauften Campus-Stadion druckvoll in die Partie. Die erste echte Torchance nutzte dann auch gleich Lea Schüller (21.) zur Führung. Carolin Simon brachte einen Freistoß von rechts vor das Tor, Pernille Harder verlängerte per Kopf und die Mittelstürmerin drückte den Ball aus kurzer Distanz mit der Schulter über die Linie. Die Fans sangen nun lautstark von der Meisterschaft, Freiburg meldete sich aber umgehend zurück. Meret Felde spielte einen Pass in die Schnittstelle, Svenja Fölmli (28.) traf zum Ausgleich. Die Bayern-Frauen erhöhten in der zweiten Halbzeit den Druck, Schüller und Harder verpassten jeweils aus kurzer Distanz die erneute Führung. Die Bemühungen wurden schließlich durch Harder (67.) belohnt, die Dänin köpfte nach einem Eckball am langen Pfosten ein. Letzte Zweifel am Sieg und am Titelgewinn beseitigte die eingewechselte Kapitänin Glodis Viggosdottir (79.), die erneut nach einer Ecke per Kopf traf. Nachdem die Meisterschaft nun entschieden ist, gibt es auch eine erste heiße Spur bei der Suche nach einem Nachfolger für Straus, der vor Ostern überraschend seinen Abschied nach der Saison verkündet hatte. Die Verhandlungen mit José Barcala sollen dem gewöhnlich gut unterrichteten Portal „Soccerdonna“ zufolge bereits weit fortgeschritten sein. Der Spanier trainiert derzeit die Frauen von Servette Genf und führte die Mannschaft in der vergangenen Saison zum Double in der Schweiz.
STÜWE