Auch Phillip Sinn kommt aus Salzburg an die Isar – von seinem alten und neuen Coach hat er eine hohe Meinung. © IMAGO/Beganovic
Sieht aus wie der Stanley Cup, ist aber der für den österreichischen Meister: Oliver David, Münchens künftiger Trainer. © IMAGO
Rosenheim/München – Die externe, die prominente, die so genannte große Lösung ist es nicht geworden, die der EHC Red Bull München auf der Trainerposition präsentiert. Die Stelle wird intern besetzt: Oliver David heißt der neue Coach, der in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) noch gänzlich unbekannt ist, aber bislang schon im Konzern arbeitete. Der 46-jährige US-Amerikaner war für den EC Salzburg tätig, den ursprünglichen Hauptsitz des Red-Bull-Eishockeybetriebs, der aufgrund der Investitionen in den Standort München zur Dependance geworden ist.
David spielte einst in der Bayernliga
Die Datenbanken vermerken bei dem Kalifornier eine bescheidene Laufbahn als Spieler, die ihn vor 23 Jahren für eine Saison zum EC Pfaffenhofen in die Bayernliga führte. Als Trainer war er in den amerikanischen Nachwuchsligen zugange, ab 2021 beim EHC Biel in der Schweiz als Assistenzcoach. 2023 wurde er Chef bei Red Bull Salzburg, und obwohl er im Verlauf dieser, seiner zweiten Saison, auf der Kippe gestanden haben soll, war seine Bilanz am Ende in Ordnung. Salzburg wurde unter ihm zweimal Meister in der ICE Hockey League mit Clubs aus Österreich, Italien, Slowenien und Ungarn, in der Champions League (für die München sich nicht qualifiziert hatte) ging es bis ins Viertelfinale. Im Achtelfinale schaltete Salzburg das finnische Team Lahti Pelicans aus. Es gibt also schon einige Referenzen.
Wer Oliver David gut kennt, ist Neu-Nationalspieler Phillip Sinn (21), der ebenfalls aus Salzburg zu den Münchnern wechselt. Dass sein vertrauter Trainer mitkommen würde, „dafür gab es Hinweise, fix war es noch nicht“, sagt der Verteidiger. Er habe dem Coach einiges zu verdanken, „denn er hat mich in die Profimannschaft hochgezogen“.
Sinn beschreibt ihn als „unglaublich nett, offen, immer gut drauf, er sorgt für gute Stimmung. Ich denke, er ist ein Top-Mann für München.“ Warum genau könnte er passen? Sinn: „In München gibt es viele erfahrene Spieler, die wissen, was sie brauchen. Er wird ihnen das geben und alle glücklich machen.“ Wo der Trainer sich noch steigern müsse: in der Sprache. Deutsch spreche er „nicht wirklich. Er versucht es.“
Und noch einen Einblick gibt Phillip Sinn, der am Samstag beim 5:0-Sieg gegen Österreich in seinem zweiten Länderspiel eine Torvorlage gab und von Bundestrainer Harold Kreis „eine reife Leistung“ attestiert bekam: Man dürfe sich auf seinen bisherigen Salzburger Verteidiger-Kollegen Ryan Murphy freuen. „Von ihm kann man die Welt erwarten. Er wird Verteidiger des Jahres werden in der DEL, er ist einer der besten Spieler, die ich je gesehen habe.“
GÜNTER KLEIN