München – Erst das historische Double und die Krönung für Alexander Straus, dann der Angriff auf Europa: Die Fußballerinnen des FC Bayern streben eine neue Ära an. „Man sieht eine stetige Entwicklung. Der nächste Schritt muss sein, in Europa ganz vorne reinzukommen – und daran arbeiten wir“, sagte Präsident Herbert Hainer vor dem Pokalfinale am Donnerstag (16.00 Uhr/ARD und Sky) in Köln gegen Werder Bremen mit Nachdruck.
Nachdem sich Giulia Gwinn, Pernille Harder und Co. am Sonntag den Meister-Hattrick gesichert hatten, soll das erste Double der Vereinsgeschichte gar der Start in neue Dimensionen sein. „Der Weg, wie wir ihn vorgeschrieben haben, jedes Jahr ein Stückchen besser, um dann in die europäische Spitze zu kommen, ist genau richtig“, unterstrich Hainer. Man sehe „ganz klar die Entwicklung und wo die Reise weiter hingehen soll“, ergänzte Direktorin Bianca Rech. Doch zunächst einmal fiebern die klar favorisierten FCB-Frauen dem Finale in Köln vor mehr als 40 000 Fans entgegen.
Es soll nicht wieder schief gehen, wie im vergangenen Jahr gegen Seriensieger VfL Wolfsburg (0:2). Der Pokal sei „zum Greifen nah“, betonte Linda Dallmann im BR: „Die Mannschaft ist total motiviert.“ Es wäre erst der zweite Pokalsieg nach 2012. Vor allem hoffen die Münchnerinnen auf einen „perfekten Abschluss“ für ihren scheidenden Trainer Alexander Straus, der zum Angel City FC in die USA wechselt. „Natürlich würden wir ihm das liebend gerne schenken, denn er hat es verdient“, sagte Torjägerin Harder.
Doch Underdog Werder will den Bayern-Traum platzen lassen. „Wir sind nicht der FC Bayern und nicht Wolfsburg, aber wir sind auch nicht bei den Bundesjugendspielen, nach dem Motto: Hauptsache, wir nehmen teil“, sagte Juliane Wirtz. Sie sei sich „sicher“, fügte die Schwester von Jungstar Florian Wirtz an, „dass wir gut mithalten und ein gutes Spiel machen können, wenn wir auf unsere Stärken vertrauen“.
Dennoch: Alles andere als ein Münchner Triumph wäre eine Überraschung. Und dann soll zusammen mit Harry Kane und Joshua Kimmich auf dem Rathausbalkon groß gefeiert werden. Es sei vergangenes Jahr, befand Dallmann, „ein bisschen komisch gewesen, dass wir alleine dort stehen mussten. Von daher freue ich mich, dass es dieses Jahr wieder dazu kommt.“
Allerdings müssen die Männer ihre Meisterschaft noch absichern, das Double haben sie schon lange verspielt.
SID