„Ein Genie“ verzaubert den Fußball

von Redaktion

Barcas Lamine Yamal bricht auch im irren Tor-Spektakel gegen Inter Rekorde

Nur einer führt sein Team nach München: Inter-Coach Simone Inzaghi (li.) oder Barca-Trainer Hansi Flick. © Lago/AFP

Spektakulär bringt Denzel Dumfries Inter Mailand in Front. Das zwischenzeitliche 3:2 was sein zweiter Treffer. © Gene/AFP

Tanzt sich durch die beste Abwehr Europas: Lamine Yamal zaubert unnachahmlich mit dem Ball am Fuß und glänzt auch auf der größten Bühne. © Imago/Mirville

Barcelona – Die spektakuläre Halbfinal-Show von Ausnahmetalent Lamine Yamal befeuerte umgehend die nächsten Vergleiche mit Lionel Messi. „Er ist ein Talent, wie es nur alle 50 Jahre vorkommt“, sagte Inter Mailands Trainer Simone Inzaghi nach dem kinoreifen 3:3 über den 17-Jährigen vom FC Barcelona. Und das spanische Sportblatt „Marca“ urteilte: „Sie haben bereits die gleiche Angst vor Yamal wie vor Messi.“

Mit einem Tor und zwei Pfostentreffern stahl Spaniens Supertalent Yamal im Halbfinal-Hinspiel der Champions League allen die Show – und wurde danach von der Fußballwelt gefeiert. „Einen Spieler wie Lamine Yamal habe ich in den letzten acht oder neun Jahren noch nie gesehen“, sagte Inzaghi. Erstmals überhaupt erlebte der Coach des Gegners den Teenager live und musste zeitweise gleich drei Spieler abstellen, die gegen ihn verteidigten.

Und so taten sich für andere Lücken auf, die dazu beitrugen, dass Mailand weder ein schnelles 2:0 noch ein 3:2 reichten, um mit einem Vorteil in das Rückspiel am Dienstag (21.00 Uhr) im eigenen Stadion zu gehen. Vor allem dank Yamal, der mit seiner Energie, seinem Willen und seinem Können einmal mehr alle begeisterte. „Dieser Typ ist unglaublich“, schrieb Manchester Citys Superstar Erling Haaland vom Sofa aus via Snapchat.

In seinem bereits 100. Einsatz für Barcelona stieg Yamal nebenbei noch zum jüngsten Spieler auf, der jemals in einem Königsklassen-Halbfinale traf. Mit gerade mal 17 Jahren und 291 Tagen löste er dank des Traumtors zum zwischenzeitlichen 1:2 Kylian Mbappé ab und schaffte den nächsten Rekord. Im April 2023 debütierte Yamal im Alter von 15 Jahren, neun Monaten und 16 Tagen, seit der vergangenen Saison ist der Offensivmann Stammspieler. Gegen Bayern-Bezwinger Inter zeigte er nun seinen bislang vermutlich besten Auftritt im Trikot der Katalanen.

Auch Barcelonas Trainer Hansi Flick war vier Tage nach dem Pokalsieg gegen Real Madird voll des Lobes über seinen jüngsten Superstar. Yamal habe seinem Team nach einem schlechten Start (Marcus Thuram traf nach nur 32 Sekunden, Denzel Dumfries erhöte nach 21 Minuten) den Weg gewiesen. „Lamine ist etwas Besonderes, er ist ein Genie“, sagte der ehemalige Bundestrainer: „Er ist bei den großen Spielen dabei und genießt es.“

Das 3:3 wollte der 60-Jährige auf dem angestrebten Weg ins Finale in München am 31. Mai nicht als Rückschlag sehen. „Das Spiel muss uns, darf uns Mut geben. Die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben – so wollen wir auch in Mailand auftreten“, sagte Flick.

Spaniens Tabellenführer hat weiter Chancen auf das Titel-Triple, das Flick bereits als Coach des FC Bayern 2020 gelungen war. Sein aktuelles Team würde immer „das Spiel dominieren“ wollen, meinte Flick, „auch gegen so eine starke Defensive. Das war heute schon beeindruckend.“

Schon jetzt fürchtet sich Inter vor Yamal. „Er ist der beste Spieler der Welt. Er macht alles so einfach“, musste Inter-Verteidiger Alessandro Bastoni zugeben. Dass dessen Teamkollege Dumfries nach zwei Toren und einer Vorlage die Ehrung als bester Spieler bekam, geriet zur Randnotiz, weil alle nur über Yamal sprachen.
DPA

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