Wie konnte Bayern den gehen lassen?

von Redaktion

München – Ein offener Unterschenkelbruch von Manuel Neuer, den sich der Keeper im Dezember 2022 bei einer Skitour zugezogen hatte, erwischte die damalige sportliche Führung des FC Bayern eiskalt. Alexander Nübel war an AS Monaco ausgeliehen. Und für die ambitionierten Titel-Ziele wollte der deutsche Rekordmeister einen Torhüter verpflichten, der besser als der stets verlässliche Backup Sven Ulreich war und auch das Potenzial hat, Neuer länger zu ersetzen.

Die Wahl der Bosse um den damaligen Sportvorstand Hasan Salihamidzic fiel auf Yann Sommer, der noch ein halbes Jahr bei Mönchengladbach unter Vertrag stand. Kein leichtes Unterfangen, da auch die Borussia nicht mit einem Winter-Torwartwechsel gerechnet hatte. Für eine Ablöse von acht Millionen Euro ließen die Fohlen ihn letztlich ziehen.

Doch in München sah sich der Schweizer schnell bizarrer Kritik ausgesetzt. Ein Vorwurf: seine für einen Torwart nicht ideale Körpergröße von 1,83 Meter. Zum Vergleich: Neuer ist zehn Zentimeter größer.

Nach Informationen unserer Zeitung galt auch Thomas Tuchel, der kurze Zeit nach Sommers Verpflichtung das Traineramt von Julian Nagelsmann übernommen hatte, nicht als Fan des Schweizers. Der eigenwillige Coach, der später David Raya aus der Premier League wollte, war nicht zufrieden mit dem Torwart.

Sommer wurde in München nicht glücklich. Als sich abgezeichnet hatte, dass Neuer wieder als Nummer eins zurückkehren sollte und ihm kein fairer Konkurrenzkampf im Bayern-Tor bevorstehen sollte, verließ Sommer den FC Bayern bereits nach nur einer Halbsaison.
PK, VT

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