Am Ende stark: Weltmeister Andi Obst (li.). © IMAGO
Es war ein hartes Stück Arbeit und auch noch längst kein Auftritt in Playoff-Form – doch die Basketballer des FC Bayern haben auch die vorletzte Hürde auf dem Weg zur Hauptrundenmeisterschaft genommen. 88:86 (46:47) setzten sich die Münchner bei den Baskets Bonn durch und verteidigten damit Platz eins im Fernduell mit Verfolger Ulm, das Bamberg beim Rekordspiel von Karsten Tadda (638 BBL-Spiele) mit 92:77 bezwang. Damit haben die Bayern im letzten Punktspiel am Sonntag (16.30 Uhr) gegen Ludwigsburg weiter alles selbst in der Hand.
Und wie schon am vergangenen Sonntag schickte Trainer Gordon Herbert auch in Bonn nicht ganz seine beste Besetzung auf dem Feld. Der Grund allerdings war ein Erfreulicher. Nick Weiler-Babb war am Dienstag zum zweiten Mal Vater geworden und durfte in der Heimat bleiben.
Doch es zeigte sich schnell: Man hätte ihn gut brauchen können. Denn ohne den, gerade zum besten Verteidiger der Liga gekürten Allrounder, hatten die Bayern von Beginn an vor allem in der Defensive ihre liebe Mühe. Noch schlimmer: Die Münchner wirkten so gar nicht wie ein Team, das unbedingt als Hauptrundenmeister in die Playoffs gehen will. Während Bonn verbissen um die Mini-Playoff-Chance kämpfte, wirkten die Bayern doch über weite Strecken des Spiels unkonzentriert und behäbig.
Klappte überhaupt nicht. Man ließ Bonn nach dem Wechsel fast noch unbehelligter wirbeln als zuvor. Wobei vor allem Bonns Topscorer mit dem schönen Namen Phlandrous Fleming (27 Punkte) im dritten Viertel teilweise auch schwierigste Würfe trafen. Bis zu elf Punkte legte der Ex-Champions-League-Sieger zwischenzeitlich zwischen sich und die Bayern.
Die allerdings wieder einmal langen Atem bewiesen. Im Schlussviertel traten vor allem die Weltmeister Andi Obst, Johannes Voigtmann und Niels Giffey aufs Gaspedal. Und brauchten nicht einmal fünf Minuten zur Wende. Shabazz Napier machte am Ende von der Freiwurflinie endgültig alles klar.
RP