München – Vor knapp einem Jahr war Karl-Heinz Rummenigge schon einmal als Vermittler für den FC Bayern im Einsatz. Als sich Bayer-Geschäftsführer Fernando Carro und Bayern-Sportvorstand Max Eberl im Transfersommer 2024 öffentliche Wortgefechte um Verteidiger Jonathan Tah lieferten, initiierte der heutige FCB-Aufsichtsrat eine Aussprache.
Jetzt soll der langjährige Vorstandsvorsitzende wieder tätig werden – um die Verpflichtung von Florian Wirtz endgültig einzutüten. Während Ehrenpräsident Uli Hoeneß bereits einen Draht zur Familie Wirtz gelegt hat, soll Rummenigge als Vermittler zwischen den Clubs helfen. Nicht umsonst bezeichnete der 69-Jährige Transfers stets als sogenanntes „Drei-Parteien-Geschäft“.
Das heißt: Selbst wenn sich die Bayern und Wirtz bereits über einen Transfer einig sind und nach unseren Informationen bereits Vorverträge für 2025 und 2026 vereinbart haben, kommt ein Wechsel ohne Leverkusener Zustimmung nicht zu Stande. Denn: Die Arbeitspapiere von Wirtz bei der Werkself laufen bis Sommer 2027, daher haben die Bayer-Bosse das Heft des Handelns in der Hand. Sollten sich beide Vereine nicht über die Ablösemodalitäten einig werden, muss der Offensivspieler bleiben. Sein Marktwert liegt laut „transfermarkt.de“ bei 140 Millionen Euro, eine ähnlich hohe Summe dürften die Münchner diesen Sommer für einen Transfer auf den Tisch legen müssen. Sollte Wirtz erst im Sommer 2026 nach München wechseln, könnte der Betrag deutlich fallen und Wirtz für etwas über 100 Millionen Euro wechseln. Denn ein Jahr später wäre er dann ablösefrei – ein absolutes Horror-Szenario für Carro und Sportchef Simon Rolfes.
Sportvorstand Max Eberl hält sich hingegen bedeckt – womöglich, weil er nicht wirklich in den Königstransfer involviert ist? „Wir schauen, was passiert, was sich realisieren lässt“, sagte Eberl. Auch Leverkusen verhielt sich bisher auffällig entspannt.
MANUEL BONKE, HANNA RAIF