Die Bayern-Deadline von Sané läuft am Freitag aus. © Imago
Effenberg: Wirtz soll sich entscheiden. © IMAGO
Liverpool um Arne Slot greift in den Poker ein. © Imago
Für wen zaubert Florian Wirtz bald? Zuletzt sorgte ein England-Ausflug für viel Wirbel. © Instagram
München – Nach seinem dienstäglichen Ausflug mit dem Privatjet auf die britische Insel ging es für Florian Wirtz am Mittwoch wieder bodenständig zur Sache: In seiner Rolle als Pepsi-Markenbotschafter klapperte der 22-Jährige in seiner Heimatstadt Köln einige Kioske ab, um im Rahmen der Aktion „Road to Munich“ Eintrittskarten für das Champions-League-Finale in der Münchner Allianz Arena zu verlosen.
In Wirtz‘ ganz persönliche Verlosung, was seine fußballerische Zukunft betrifft, hat sich neben dem FC Bayern und Manchester City nun ein weiterer Verein gesellt: Liverpool. Dass der frischgebackene englische Meister nun auch Interesse am Nationalspieler zeigt, dürfte wohl ganz nach dem Geschmack der Leverkusener Führungsriege um Geschäftsführer Fernando Carro und Sportchef Simon Rolfes sein. Immerhin würden es die Bayer-Verantwortlichen mehr als begrüßen, wenn ihr größtes Juwel ins Ausland wechselt und nicht zur nationalen Konkurrenz. Nicht ausgeschlossen, dass Carro & Co. ihre Finger bei der öffentlichkeitswirksamen England-Reise mit im Spiel hatten.
Unbehagen in Münchens Chefetage
In der Chefetage der Säbener Straße sorgt der jüngste England-Ausflug der Familie Wirtz – Vater Hans und Mutter Karin waren ebenfalls dabei – durchaus für Unbehagen. Scheitert der Königstransfer im letzten Moment doch noch, obwohl die Spielerseite ihre klare Wechselabsicht nach München bereits signalisiert hat?
Bayern-Legende Stefan Effenberg hat für die Art und Weise, wie der Transferpoker aktuell geführt wird, kein Verständnis. „Dieses unwürdige Rumgeeiere hilft niemandem, schon gar nicht ihm selbst. Er sollte sich nun endlich entscheiden und das auch offen kommunizieren – es ist zu seinem eigenen Besten“, schreibt Effenberg in seiner Kolumne für „t-online.de“ und ergänzt: „Ich finde es allerdings sehr schade, dass von der Wirtz-Seite noch immer kein offizielles Statement kam, in welche Richtung es denn gehen könnte. So bleiben alle Seiten – Vereine, Fans, Öffentlichkeit – viel zu lange im Unklaren. Das ist ermüdend und der Situation auch nicht angemessen.“
Wenn Wirtz – der ja eigentlich zu den Bayern tendiert haben soll – nun wieder umdenke, wäre das laut dem ehemaligen Bayern-Kapitän „ein ganz schlechtes Zeichen. Dann weiß er offenbar nicht so recht, was er eigentlich will.“
Das trifft auch auf Leroy Sané zu. Dem Linksfuß – dessen Vertrag am 30. Juni ausläuft – wurde nach seinem überraschenden Berater-Wechsel ein Ultimatum gesetzt: Entweder er unterschreibt den Vertrag zu den ursprünglichen Konditionen, oder er muss den Verein verlassen. Am Freitag läuft die Frist nach unseren Informationen ab.
Aktuell spricht vieles für einen Bayern-Abschied von Sané, zumal sich in der Branche hartnäckig die Gerüchte halten, dass mittlerweile auch der Spieler weg möchte. Attraktive Alternativen liegen dem 29-Jährigen nicht vor. Seine Wunschvereine Arsenal und Chelsea haben kein Interesse. Eher sind Clubs wie Newcastle United oder Tottenham Hotspur wohl das höchste der Gefühle. Gleiches gilt für potenzielle Abnehmer in der spanischen La Liga: Die Top-Clubs aus Barcelona und Madrid scheiden aus. Aus Frankreich heißt es, dass sich Marseille bei Sané erkundigt und sofort eine Absage kassiert hätte.
M. BONKE, P. KESSLER