Endspiel um Europa

von Redaktion

Frankfurt, Freiburg und der BVB träumen noch von der Champions League

Kann Julian Schuster wieder jubeln? © IMAGO

Reicht es für den BVB und Niko Kovac? © IMAGO

Noch einen Punkt braucht Dino Toppmöller. © IMAGO

Freiburg/Dortmund – Dino Toppmöller griff nach zwei vergebenen Matchbällen für das Endspiel um die Champions League ganz tief in die psychologische Trickkiste: Er erhob die Basketball-Legende Michael Jordan zum Vorbild. „Der hat selbst gesagt, dass er 9000 Würfe vergeben, über 300 Spiele verloren, 26 Mal den spielentscheidenden Wurf daneben gesetzt hat“, erklärte der Coach von Eintracht Frankfurt, „deswegen war er so erfolgreich, weil er immer wieder versagt hat!“

Und genau darum gehe es „in der Geschichte eines jeden Sportlers: dass er aus einem Scheitern lernt und wächst.“ Das soll auch seinem Team beim kniffligen Showdown am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim Vierten aus Freiburg gelingen. Denn trotz der bitteren Unentschieden in Mainz und gegen St. Pauli ist die launische Diva vom Main noch immer in der Pole Position, könnte bereits mit einem weiteren Unentschieden erstmals über die Liga die Qualifikation für die Königsklasse schaffen.

Den „maximalen Druck“ sehe Toppmöller ohnehin bei Freiburg. Der Sport-Club braucht zur ersten Champions-League-Teilnahme wohl einen Sieg, wäre ansonsten von Schützenhilfe des Absteigers Holstein Kiel bei Borussia Dortmund abhängig. „Man kann davon ausgehen, dass wir auf alle Szenarien vorbereitet sind“, kündigte Trainer Julian Schuster an: „Wir werden klare und unaufgeregte Abläufe haben.“ Sein Team habe schon jetzt „Sensationelles für diesen Verein erreicht“. Man wolle jedoch „natürlich das Maximale erreichen. Dafür stehen wir morgens auf.“

Und dann ist da ja auch noch der BVB. Die Konstellation für die Dortmunder ist trotz Platz fünf günstig. Weil Frankfurt (57 Punkte) und Freiburg (55) im Breisgau direkt aufeinandertreffen, ist klar: Gewinnt der BVB (54) zu Hause gegen Kiel mit drei Toren Unterschied, hätte er die Königsklasse sicher. Sehr wahrscheinlich reichen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) auch zwei Tore Abstand. Siegt Frankfurt, wäre sogar ein Remis für Dortmund genug.

Dass der zwischenzeitlich bis auf Platz elf abgerutschte BVB am letzten Spieltag überhaupt noch die Chance hat, wieder dabei zu sein, verdankt er einem starken Schlussspurt. Von den jüngsten sieben Spielen gewann das Kovac-Team sechs und spielte einmal unentschieden. „Wir haben jedes Spiel als Finale betrachtet, das am Samstag ist das letzte Finale auf der Zielgeraden – und wir möchten gegen die Kieler, mit denen wir noch eine Rechnung offen haben, von der ersten Sekunde an keinen Zweifel aufkommen lassen, dass wir den letzten Schritt auch noch gehen wollen“, sagt Sportdirektor Sebastian Kehl.

Das 2:4 im Hinspiel im Januar war einer der großen Tiefpunkte der Dortmunder Saison. Angesichts der jüngsten Serie ist die Lage beim BVB aber nicht mehr mit der aus dem Winter zu vergleichen.
SID/DPA

Artikel 4 von 11