Gerahmte Abschiedsgrüße

von Redaktion

Letzte spannende Frage dieser Löwen-Saison: Welche Spieler sagen Servus?

Die Vorjahresmarke liegt bei 13 Bilderrahmen: Beim Saisonfinale vor einem Jahr überreichten die Löwen einem guten Dutzend Profis ein Abschiedsgeschenk. Wie viele werden es dieses Mal? © Sampics / Christina Pahnke

München – Klicken. Wählen. Verschenken. Ein alter Amazon-Slogan – er passte auch dieses Jahr wieder, als der TSV 1860 seine übliche Großbestellung von Bilderrahmen in Auftrag gab. Mit 13 gerahmten Fotos hatten die Löwen vor einem Jahr eine spielfähige Mannschaft samt Auswechselspieler verabschiedet. Dieser Tradition folgend wurde auch in diesem Mai ein XXL-Paket an Bilderrahmen bestellt, dafür reichte ein Mausklick auf „Auftrag wiederholen“. Die große Frage ist: Wer bekommt diesmal die gerahmten Erinnerungen in die Hand gedrückt? Vorgesehen für diesen Programmpunkt ist das Saisonabschlussspiel gegen Erzgebirge Aue. Anpfiff am Samstag ist um 13.30 Uhr, und um exakt 13.13 Uhr will der Verein die Katze(n) aus dem Sack lassen.

Auch am Freitag machten die Löwen ein großes Geheimnis um die Namen der betroffenen Spieler. Durchgesickert ist, dass es annähernd zehn vertraute Gesichter sein werden, die vom Verein verabschiedet werden. Ein Name ist seit Sonntagabend bekannt: Marco Hiller. Andere liegen auf der Hand, wenn man Vertragslauf- und Einsatzzeiten schlüssig kombiniert (Marlon Frey, Leroy Kwadwo). Vermutlich werden aber auch ein paar schmerzhafte Abschiede dabei sein – warum sonst sollte der Verein die Namen hüten wie den Zahlencode des Vereinstresors?

Patrick Glöckner, so viel steht seit Donnerstag fest, wird den Löwen über diese Saison erhalten bleiben – auch wenn der mit einem neuen Vertrag ausgestattete Trainer am Samstag einen Tribünenplatz einnehmen wird. Eine Folge der Roten Karte, die er bei der einzigen hitzigen Szene des ansonsten hawaiianisch-friedlichen Goldene-Ananas-Kicks beim SC Verl (2:2) gesehen hat. Glöckner nahm den bedauerlichen Umstand seiner Sperre zum Anlass, die Freitags-PK mit einem Lob an seine Co-Trainer zu beginnen. Stefan Lex und Nico Masetzky werden ihn am Samstag vertreten. Über Lex, der ab Sommer auch erst mal raus ist (Familien-Auszeit), sagte er: „Als Typ war er in unserem Trainerteam extrem wichtig.“ Und was Masetzky angeht, der bisher noch nicht verlängert hat: „Ich vertraue ihm komplett, er hat auch eine gute Expertise.“ Dennoch konnte oder wollte Glöckner noch nicht sagen, wer ab Sommer seine engsten Mitarbeiter sein werden. Einzige Auskunft: „Diese Doppelfunktion Co-Trainer/Teammanager“, bisher von Stefan Lex ausgeübt, „die wird es künftig nicht mehr geben. Dementsprechend gucken wir, wie wir das jetzt alles aufbauen.“

Was den Samstag angeht, wird in jedem Fall Glöckner die Aufstellung machen. Sein Kabinenbann beginnt 30 Minuten vor und endet 30 Minuten nach dem Spiel. Eine Partie, die die Löwen gewinnen wollen, um die Saison doch noch auf einem einstelligen Tabellenplatz zu beenden. Glöckner sagt: „Die bestmögliche Mannschaft soll das Spiel nach Hause fahren. Deswegen gehen wir es seriös an. In der Sitzung heute haben wir es „Last Dance“ genannt – nach der Doku von Michael Jordan. Wir waren sehr eng miteinander, wollen uns daher schön als Mannschaft verabschieden, denn es waren viele gute Charaktere dabei, denen ich auch für die Zukunft alles erdenklich Gute wünsche.“

Den Schlusspunkt gibt es dann hinterher im Pschorr am Viktualienmarkt: Sportchef Christian Werner lädt die Spieler samt ihrer Familien zum Essen ein. Letzter Anlass für ein gemeinsames Foto. Weiter geht es ab dem 22. Juni – dann mit einem Team, das Großes leisten soll: eine Saison zum Einrahmen, angetrieben von den Zugpferden Volland und Niederlechner.
ULI KELLNER

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