Kompany würde Sané gerne behalten. © IMAGO
München – Gedanklich hat Leroy Sané wohl schon den Abflug vom FC Bayern gemacht. Anders ist es nicht zu erklären, dass der Flügelspieler am Donnerstag seinen ganz persönlichen Party-Trip unternommen hat – und zwar nach Monaco.
Zwei Tage vor dem letzten Saisonspiel bei der TSG Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr, Sky) war Sané auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung zu Gunsten der Stiftung seines Kumpels Thilo Kehrer zu Gast. Das Event fand im Nobel-Restaurant La Mome am Hafen des Fürstentums statt. Zudem soll der Bayern-Star nach Informationen unserer Zeitung noch die Aftershow-Party besucht haben und erst am Freitagmorgen zurück nach München geflogen sein.
Die Münchner Verantwortlichen wussten eigenen Angaben zufolge nichts davon. „Ich habe die Fotos nicht gesehen. Ich höre zum ersten Mal davon. Daher ist es für mich kein Thema, weil ich es nicht weiß“, sagte Trainer Vincent Kompany, als er auf der Pressekonferenz am Freitag darauf angesprochen wurde. „Für mich ist die Hauptsache, dass wir alle Themen, die es gab, immer in unserem Kreis gelöst haben. Das wird auch weiter so sein. Das wird auch weiter so bleiben.“
Auch Max Eberl zeigte sich überrascht. „Ich höre es auch zum ersten Mal. Wenn es so ist, werden wir das intern besprechen“, meinte der Sportvorstand.
Ohnehin hatte Sané in dieser Woche Freizeitstress. Zwar fehlte er auf der Meisterreise nach Ibiza. Wie unsere Zeitung erfuhr, verbrachte der 29-Jährige den Montag und Dienstag stattdessen in London, wo er eine Wohnung besitzt. Kein Problem, da Kompany seinen Stars bis Mittwoch trainingsfrei gegeben hatte. Der nicht abgesprochene Monaco-Flug hingegen sorgte für Irritation. Genauso wenig kamen Sanés Kurztrips an freien Tagen nach Los Angeles gut an. Generell ist man beim FC Bayern nicht immer mit den Trainingsleistungen des Offensivspielers zufrieden. Trotzdem würden Sportvorstand Max Eberl und Co. gerne seinen im Sommer auslaufenden Vertrag verlängern. „Leroy und seine Agentur wissen, was unser Wunsch ist und sie kennen die Voraussetzungen. Wir hoffen dann, dass er sich für uns entscheidet“, so Eberl.
Dem Linksfuß wurde nach seinem überraschenden Berater-Wechsel ein Ultimatum gesetzt: Entweder er unterschreibt den Vertrag zu den ursprünglichen Konditionen, oder er muss den Verein verlassen. Am Freitag lief die Frist ab. Aktuell spricht vieles für einen Bayern-Abschied von Sané.
Auch eine andere Reise war Thema: die von FCB-Wunschspieler Florian Wirtz mit seiner Familie am Dienstag nach England. Dort standen dem Vernehmen nach Termine bei Liverpool und Manchester City auf dem Programm. Eberl: „Wir sind nicht dafür da, die Reiseziele der Jungs zu bestimmen und nicht erlaubt zu sagen, der darf da hin und da darf er nicht hin. Er ist frei, mit seiner Familie, was weiß ich welche Städte, zu besuchen.“ Hauptsache, der Leverkusen-Star (Vertrag bis 2027) landet am Ende in München. Dann wäre ein Sané-Abflug noch leichter zu verkraften.
MANUEL BONKE,
PHILIPP KESSLER