Rom – Boris Becker staunte am TV über „makelloses Sandplatztennis“, Casper Ruud auf der anderen Seite des Netzes über die „Perfektion“ seines Gegners Jannik Sinner. „Er war einfach überall“, sagte der Norweger nach dem Viertelfinale beim ATP-Masters in Rom, „es ist, als würde man gegen eine Wand spielen, die einem ständig Bälle mit 100 Meilen die Stunde entgegenschießt.“
Sinner (23) hatte Ruud, immerhin jüngst Masters-Champion in Madrid und überhaupt einer der besten Sandplatzspieler auf der Tour, mit 6:0, 6:1 deklassiert – aber nicht gedemütigt. „Ehrlich gesagt, fühlt es sich gar nicht so schlecht an“, sagte Ruud. „Man schaut sich den Kerl einfach an und sagt: ‚Wow. Das ist echt Next-Level-Shit.‘ Entschuldigt bitte meine Ausdrucksweise. Ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll, es hat fast Spaß gemacht, das mitzuerleben“, schwärmte der 26-Jährige voller Begeisterung.
Sinner, der sein Comeback-Turnier nach dreimonatiger Dopingsperre spielt und eigentlich nur sehen wollte, wo er „steht“, präsentierte sein außergewöhnliches Können am Freitag erneut. Er hat beim ATP-Masters in Rom trotz eines Horrorstarts das Traumfinale gegen Carlos Alcaraz perfekt gemacht. Der Weltranglistenerste besiegte den US-Amerikaner Tommy Paul dank einer massiven Leistungssteigerung mit 1:6, 6:0, 6:3 und lässt die italienischen Fans weiter auf den ersehnten Heimsieg hoffen. Für Sinner war es der 26. Erfolg in Serie.
Am Sonntag steigt nun das mit Spannung erwartete Kracher-Duell mit Alcaraz, der in Rom nach seinem dritten Titel der Saison greift. Der Spanier hatte zuvor Lorenzo Musetti mit 6:3, 7:6 (7:4) bezwungen.
SID