IM BLICKPUNKT

Wenig Überraschung, gute Unterhaltung

von Redaktion

Schluss, Aus, Abpfiff!

Schluss, Aus, Abpfiff – das war sie, die 62. Saison der Fußball-Bundesliga. Und wer diese historische, weil vorerst letzte Mega-Konferenz auf „Sky“ verfolgt hat, konnte sich gut unterhalten fühlen. Der 34. Spieltag war auf vielen Plätzen der Republik spannend und hat vor allem Antworten gegeben auf die wenigen drängenden Fragen, die die Saison noch parat hatte. Also: Wurstelt sich Dortmund wirklich bis in die Königsklasse? Kann Heidenheim Wunder? Und vor allem: Kann es sich der FC Bayern leisten, einfach mal ein paar Tage nach Ibiza zu fliegen?!?

Ja, nein, ja: So kann man die Sachlage zusammenfassen. Erwartbar, wenig überraschend – genau wie die gesamte Spielzeit. Die Endtabelle zeigt ein Bild mit wenigen Ausreißern nach oben und genauso wenigen nach unten. An der Spitze die aus dem titellosen Jahr 2024 angestachelten Dauer-Meister aus München, die den Titelverteidiger im von allen Seiten prognostizierten ersten Jahr nach dem großen Erfolg um gar 13 Zähler abgehängt haben. In Europa zwei der Großen sowie die traditionell starken Freiburger. Im grauen Mittelfeld wenig Neues, während in Kiel und Bochum zwei erwartbare Abstiegskandidaten runter gehen. Lediglich auf den Horror bei RB Leipzig sowie die in der Conference League gipfelnde Super-Spielzeit von Mainz haben vor der Saison die wenigsten gesetzt.

Dass es Einzelschicksale dieser Art noch gibt, ist erfrischend. Aber sie taugen nicht mehr dazu, die Faszination Bundesliga zu rechtfertigen. Den Fans in den (zu 90 Prozent ausgelasteten) Stadien sowie vor dem TV (höherer Marktanteil als im letzten Jahr) geht es in den 90 Minuten um den Sport, in den 166,5 restlichen Stunden der Woche aber um alles, was drumherum passiert. Um die Typen wie Michael Olise, Nadiem Amiri, Nick Woltemade, die sich aufs Radar geschoben haben. Um Erfolgsgaranten wie Augsburgs Finn Dahmen oder Paulis Eric Smith. Und natürlich um die Superstars wie Harry Kane, Jamal Musiala und Florian Wirtz. Wer den Fußball liebt, will alles wissen.

Ob es Zufall ist oder nicht: Es passt, dass Uli Hoeneß pünktlich zu einer Rundum-Schelte angesetzt hat. Zu viel „Schwachsinn“ werde berichtet, es gehe um „jeden Furz links und rechts“. In Teilen verständlich, trotzdem wäre es fatal, auszublenden, dass der Sport, der Fußball, die Liga Teil einer Unterhaltungsmaschinerie ist. Sie darf nicht überhitzen. Aber sie muss täglich gefüttert werden. Sonst sähe es auch für den FC Bayern anders aus.

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