ZUM TAGE

Auf einen schönen Sommer!

von Redaktion

Start des Transfer-Wahnsinns

Es ist endlich wieder so weit: Mögen die Spiele beginnen!

Nein, nicht die Olympischen, die sind erst erst 2026 wieder dran – und wer weiß? Vielleicht 2040 oder 2044 in München. Aber bis das alles genehmigt ist, von der Bevölkerung gebilligt und schließlich das IOC-Prozedere durchlaufen hat, werden im Fußball längst Schallmauern durchbrochen sein, an die heute noch niemand denkt. Auch wenn Karl-Heinz Rummenigge zuletzt einen Versuch unternommen hat, für Gehaltsobergrenzen zu werben und das Fußball-Rad zumindest etwas zu verlangsamen: In diesem Geflecht aus Verbänden und Vereinen, Spielern und Beratern, Eigentümern, Scheichs und ganzen Staaten gilt wie in keinem anderen Sport das olympische Motto. Auch in dieser Transferperiode wird es heißen: schneller, höher, weiter.

„Dritte Saisonphase“ nennt Bayerns Sportvorstand Max Eberl die Zeit, die mit Abpfiff der nationalen Ligen gestartet ist. Und sie ist genau so gestartet, dass man eine perfekte Kostprobe für die kommenden Wochen und Monate bekommen hat. Durch die Nachrichtenagenturen lief die Meldung: „Wildes Klopp-Gerücht: Rückkehr als Chefcoach der AS Rom?“ Oder aber: „Amiri und Burkardt bald weg? Mainz hat 0.0 Druck.“ Aufhorchen lässt eine Nachricht aus dem Norden, wo „HSV-Vorstand Huwer Umsicht im Transfer-Sommer verspricht“. Und natürlich das Thema des Tages: „ManCity zieht sich aus Wirtz-Poker zurück.“ Würde man Lothar Matthäus fragen, käme die einzig logische Antwort: „Wäre, wäre, Fahrradkette.“ Ab jetzt denkt die Fußballwelt bis Ende August wieder in Konjunktiven. Und jeder Fan, Leser, Konsument kann sich selbst überlegen, wie er damit umgehen will.

Möglichkeiten gibt es drei: Genervt abschalten, nebenbei mitnehmen oder voll aufsaugen. Verständlich wäre es allemal, angesichts der schwindelerregenden Zahlen – 2024 wurden in den FIFA-Ländern 5,85 Milliarden Euro in neue Spieler investiert – keine Lust auf den Transfer-Zirkus zu haben. Andererseits macht es ja schon Spaß, mitzureden – also besser doch nicht alles verpassen? Oder gleich jedes Gerücht aufschnappen, nachverfolgen, verwerfen, wieder köcheln lassen, Expertenrat einholen und… Moment! Hier kommen die Medien ins Spiel. Und der Unterschied zwischen der neuen Gattung „Transferjournalismus“ und unabhängiger Berichterstattung. Wir versprechen: Wir bleiben dran! Aber wir nehmen nicht – Zitat Uli Hoeneß – „jeden Furz“ mit. In diesem Sinne: Auf einen schönen Sommer!

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