Eiskalter Vollstrecker: Andi Obst war mit 15 Punkten einmal mehr einer der treffsichersten Münchner. © Matthias Stickel
Weißenfels – Na wer sagt´s denn, es geht ja doch auch in Weißenfels. Die Basketballer des FC Bayern nehmen Kurs auf das BBL-Halbfinale. Das Team von Trainer Gordon Herbert setzte sich auch im zweiten Viertelfinale beim Mitteldeutschen BC mit 80:65 (38:32) durch. 2:0 also in der Serie nach dem Modus best of five – schon am Samstag (16.30 Uhr) könnten die Münchner die Runde der besten Vier eintüten. Weltmeister Johannes Voigtmann fand es gut: „Wir haben unseren Matchplan ganz gut umgesetzt“, sagte er, „wir können zufrieden sein.“
Unter die 3000 Zuschauer in der Weißenfelser Stadthalle mit dem schönen Beinamen „Wolfsbau“ hatte sich auch ein prominentes Gesicht gemischt. Alex Mumbru nämlich, der Bundestrainer, will sich in diesen Playoff-Tagen ein Bild von seinen Nationalspielern machen. Heute in Weißenfels, morgen in Berlin – der Spanier lernt seine sportliche Wahlheimat kennen.
Und Mumbru dürfte den Trip in Richtung Hauptstadt mit einem guten Gefühl angehen. Denn die Bayern, bei denen sich das Gros seiner, in der BBL engagierten Kandidaten verdingt haben, starteten zwar erneut langsam. Doch unter dem Strich lieferten sie ein abgezocktes Auswärtsspiel, das ihnen an gleicher Stelle in dieser Saison schon zweimal misslungen war.
Ein Auswärtsspiel, das vor allem dann eine eindeutige Richtung nahm, als die Bayern begannen, auch am Korb mehr Konsequenz zu zeigen, das Duell um Abpraller auf ihre Seite zu ziehen. Da blieb dem Mitteldeutschen BC als bestes Argument ein Mann, der die Basketball-Grundlagen beim Gegner gelernt hat. Eddie Edigin, bis 2016 in der zweiten Mannschaft des FC Bayern aktiv, hielt den Pokalsieger mit 12 Punkten bis zur Pause zumindest halbwegs im Rennen. Doch die Münchner spielten vor allem in Halbzeit zwei ihre Qualität aus. Defensiv vielleicht nicht ganz so unerbittlich wie beim Viertelfinalauftakt am Samstag. Dafür legte man offensiv merklich zu. Ließ den Ball munter laufen. Gute 23 Assists standen am Ende in der Statistik – bemerkenswert. Aber man hatte halt auch viele gute Optionen: Die Mumbru-Kandidaten Johannes Voigtmann (15 Punkte) und Andi Obst (15) trafen zweistellig. Genauso wie Niels Giffey (12) und Vladimir Lucic (13), der sich demnächst wohl für zwei weitere Jahre an die Bayern binden wird. Zu Wochenbeginn jedenfalls machte in serbischen Medien die Runde, dass der Routinier nun auch offiziell ein Angebot von Heimatclub Partizan Belgrad abgelehnt hat.
Voigtmann hatte nach dem 2:0 eine Warnung parat: „Wenn wir nicht mit der Intensität weitermachen, dann reisen wir noch einmal hierher.“
RP