Immer dabei, wenn es gefährlich wird: SVE-Topscorer Asllani (mi.) traf zum 0:2 und war auch sonst ständiger Unruheherd für die Heidenheimer Hintermannschaft. © IMAGO/Agüera
Heidenheim – Die Enttäuschung über die verpasste Chance hatte Fisnik Asllani längst abgelegt, als er seine Kampfansage an den 1. FC Heidenheim schickte. „Wir haben schon andere Teams aus dem Stadion geschossen“, tönte der Topscorer der SV Elversberg nach dem rasanten 2:2 (0:2) im Relegations-Hinspiel. Die verspielte Zwei-Tore-Führung auf der Ostalb hatte der Stürmer bereits abgehakt. Angriffslustig geht der Zweitligist in sein alles entscheidendes Heimspiel am Montag (20.30 Uhr/Sat.1 und Sky) – ganz, wie es zum eigenen Spielstil passt.
Nach dem packenden ersten Teil des Relegations-Krimis mussten sich alle Beteiligten erst mal sortieren. Ein „Wahnsinns-Spiel“ sei das gewesen, sagte FCH-Trainer Frank Schmidt. „Hin und her“ sei es gegangen, meinte sein Kollege Horst Steffen von der SVE. Wie schon in der gesamten Saison hatte die Mannschaft aus der 13.000-Einwohner-Gemeinde Spiesen-Elversberg auch gegen den Bundesligisten ihre Offensivkraft zur Schau gestellt. Sehr zur Freude des Trainers. „Langeweile kam nicht auf, so soll es sein, wenn wir spielen“, sagte Steffen bei Sky zufrieden. Nur ein Makel blieb. „Am liebsten“, so der 56-Jährige, „gewinnen wir dabei auch noch“.
Dass das am Montag klappt, daran glauben sie in Elversberg fest. „Wir lieben es, zu Hause zu spielen, und freuen uns riesig auf das Spiel“, sagte Asllani. Auch Mittelfeldspieler Semih Sahin betonte: „Die sollen mal zu uns kommen ins Stadion. Da ist es ein bisschen anders als hier.“ Aber: Gerade in der zweiten Halbzeit mitsamt des Heidenheimer Doppelschlags durch Tim Siersleben (62.) und Mathias Honsak (64.) habe der Klub schließlich die „Bundesliga-Qualität“ des FCH zu spüren bekommen, sagte Sportvorstand Nils-Ole Book anerkennend.
Vor allem der Dreifach-Wechsel zur Halbzeit brachte dem Team von Schmidt enormen Schwung, Stürmer Zivzivadze und insbesondere Edeltechniker Scienza lenkten die Partie mit laufender Spielzeit immer mehr auf die Seite der Gastgeber. Jedoch sei nicht zuletzt bei den Elversberger Toren von Lukas Petkov (18.) und Asllani (42.) auch zu sehen gewesen, so Book, „dass wir den Heidenheimern richtig wehtun können“.
Entsprechend könne er doch glücklich sein, „dass wir zu Hause nichts aufholen müssen“, sagte Steffen: „Es geht wieder bei Null los“. Ganz ähnlich sehen sie das jedoch auch in Heidenheim. „Wir haben jetzt ein Endspiel“, blickte Kapitän Patrick Mainka voraus: „Der Trainer wird einen guten Plan haben, den werden wir durchführen und dann werden wir in der Bundesliga bleiben.“
Über einen positiven Effekt der erfolgreichen Aufholjagd wollte der Abwehrchef jedoch nicht spekulieren, das mache keinen Sinn. „Es ist jetzt auch wieder scheißegal“, betonte Mainka nach dem „ganz wilden Ritt“: „Über irgendwelche psychologischen Vorteile müssen wir nicht sprechen, das frisst zu viel Energie.“
SID