Bayerns Plan mit Tah

von Redaktion

Keine Ablöse, sondern Nachmeldung: Neuzugang wohl erst im Juli in die USA

Verteidigen bald zusammen: Neuzugang Jonathan Tah aus Leverkusen (li.) und Bayerns Alphonso Davies. © IMAGO/Hölter

München – Von der Schönheit der Landeshauptstadt München kann Jonathan Tah sich diese Woche schon mal überzeugen. Am Mittwoch wird der Neuzugang von Bayer Leverkusen für Medizincheck und Unterschrift beim FC Bayern erwartet – der ablösefreie Neuzugang soll also schnellstmöglich fix werden. Und trotzdem wird sich der 29-Jährige auch als hochoffizieller Münchner noch gedulden müssen, ehe er das erste Mal für seinen neuen Verein auflaufen darf. Wie unsere Zeitung erfuhr, wollen die Bayern die Ablösesumme von mindestens einer Million Euro nicht zahlen, die Leverkusen fordert, um Tah zum 1. Juni und somit für die Club-WM in den USA freizugeben. An der Säbener Straße heißt das Motto: Nicht mit uns!

Zwar hätte man Tah sehr gerne schon dabei, wenn der Team-Flieger am 11. Juni in Richtung Orlando abhebt. Allerdings planen die Bayern, die Alternative zum kostspieligen Wechsel innerhalb der zur Club-WM geschaffenen Mini-Transferperiode zwischen 1. und 10. Juni zu nutzen. Ab den 1. Juli nämlich können Neuzugänge nachgemeldet werden und somit zum Viertelfinale spielberechtigt sein. Einzige Bedingung: Sie müssen bereits 48 Stunden lang für den neuen Verein gelistet sein. Die Bayern haben sich das ausgerechnet und die Spieltermine genaustens im Kopf: Schafft man es ins Viertelfinale, ist man entweder am 4. oder 5. Juli gefordert. Heißt: Tah könnte dann dabei sein – und dabei helfen, die erste Ausgabe des Mammut-Turniers zu gewinnen.

Bis dahin allerdings wird die Abwehr wohl ohne ihn auskommen müssen. Und das, obwohl sie eh dezimiert ist. Eric Dier nämlich wird wohl nicht mitreisen, sondern sich auf seine neuen Aufgaben in Monaco vorbereiten. Minjae Kim ist nach wie vor angeschlagen und lässt die Reise zur Nationalmannschaft aus, um fit zu werden. Zudem soll es beim Südkoreaner Probleme mit dem Visum geben. Dayot Upamecano plant nach Knie-OP ein Comeback in den USA. Er gibt genauso Vollgas in der Reha wie Jamal Musiala – für den die Vokabel am Wochenende wortwörtlich galt. Denn er besuchte gemeinsam mit seinem Kumpel Alphonso Davies auf Einladung das Formel-1-Rennen in Monaco.

Im Gegensatz zum Linksverteidiger, der nach seinem Kreuzbandriss noch mit Knie-Stütze unterwegs ist, möchte der Offensiv-Star in den USA wieder selbst für Spektakel sorgen. Nach dem Bündelriss ist der Oberschenkel zwar noch nicht vollständig ausgeheilt, aber er fühlt sich gut an. Alles verläuft nach Plan.

Auch Herbert Hainer übrigens war am Wochenende unterwegs. Allerdings gab der Präsident bei seinem Besuch im „Bayern-Park“ am Samstag zu: „Ich wäre heute lieber mit dem FC Bayern in Berlin.“ Ja, der Blick des Branchenprimus geht neidisch auf den verdienten Pokal-Sieger VfB Stuttgart und die Titelfeier in Berlin. Denn Ähnliches haben die Bayern tatsächlich zuletzt vor fünf Jahren erlebt – daher ist auch die Sehnsucht nach dem Titel bei der Club-WM groß.

Gelegenheiten, sich zu beweisen, gibt es genug. Bereits im Achtelfinale könnte der FC Chelsea warten, realistisch ist ein Viertelfinale gegen PSG. Ab dann allerdings: mit Tah.
H. RAIF, V. TSCHIRPKE,

P. KESSLER, M. BONKE

Artikel 1 von 11