Enttäuscht, trotz einiger Erfolge: Primoz Roglic. © IMAGO
Bekommt Florian Lipowitz seine Chance? © IMAGO
Asiago – Die Zeit der netten Worte ist für Rolf Aldag vorbei. „Das ist ja nicht schönzureden. Er kommt einfach nicht mehr mit“, sagte der Sportchef von Red Bull bei Eurosport. Das deutsche Elite-Radteam war mit seinem Star Primoz Roglic und nur einem Ziel in den 108. Giro d‘Italia gestartet: Gesamtsieg. Mit dem momentan zehnten Rang ist dieser aber in weite Ferne gerückt. Vor der enorm schweren Schlusswoche steht eher eine Aufgabe als das Rosa Trikot zur Debatte.
Es bedarf schon einer enormen Kreativität, Roglic noch etwas zuzutrauen. Natürlich kann bei Weitem nicht behauptet werden, der Slowene liefere überhaupt nicht. Im Trikot von Red Bull gewann er im vergangenen Jahr die Spanien-Rundfahrt und die Dauphiné, in diesem Jahr stand er bei der Katalonien-Rundfahrt ganz oben. Doch das sind keine Siege, wofür man dem 35-Jährigen ein Gehalt von mehreren Millionen Euro zahlt.
Bei Red Bull könnte dies die Tür für Florian Lipowitz in Sachen Tour öffnen. Noch ist offiziell offen, ob das deutsche Top-Talent beim Grad Départ in Lille dabei sein wird. Sein Rennprogramm steht erst einmal bis zum Critérium du Dauphiné. Die traditionelle Generalprobe zur Tour wird Lipowitz als Kapitän von Red Bull fahren. Warum also nicht auch bei der Tour?
Natürlich wird der 24-Jährige weder für den Gesamtsieg noch für das Podium infrage kommen. Doch mit Platz zwei bei Paris-Nizza und Platz vier bei der Baskenland-Rundfahrt zeigte der Schwabe, dass ihm die Zukunft gehören kann. Einen berühmten Fürsprecher hat Lipowitz bereits. „Der hat ja schon bei der Vuelta letztes Jahr bewiesen, dass er ein Riesentalent ist“, sagte Radsport-Legende Jan Ullrich.
DPA