Zweites Spiel, zweiter Sieg: die Ravens. © IMAGO
München – Footballfans sind grundsätzlich recht bunt gekleidet. Klar: viele Teams, viele Trikots. Auch vor dem zweiten Saisonspiel der Munich Ravens marschierte eine farbenfrohe Mischung in Richtung des Sportparks in Unterhaching. Diesmal allerdings ohne Jerseys, sondern in verschiedensten Regenjackenmodellen. Den ganzen Tag über hatte sich ein Gewitter angedeutet, aber es blieb bei kleinen Tröpfchen. Ähnlich verhielt es sich mit dem Gegner der Ravens: Die Berlin Thunder kamen wie ihr meteorologisches Äquivalent nie so richtig auf Touren. Am Ende stand ein ungefährdeter 38:16-Erfolg für die Münchner Footballer.
Gegen den Hauptstadtclub wollte die Mannschaft von Kendral Ellison den Auftakterfolg gegen Tirol bestätigen. Dass dies gelingen sollte, war schnell klar. Bereits nach dem ersten Viertel führten die Ravens – angeführt vom neuen Quarterback Russell Tabor – mit 20:0. „Es ist unglaublich, hier zu spielen, ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung, aber wir können auch noch deutlich besser spielen“, so Tabor nach der Partie. Insgesamt trug der 22-Jährige 206 Yards sowie fünf Touchdowns bei und wurde zum Spieler des Spiels gewählt. Erschöpft fiel er nach dem Abpfiff seinen extra aus Charlotte angereisten Eltern in die Arme.
Dass diese auf der gut gefüllten und stimmungsvollen Haupttribüne im Sportpark nie richtig zittern mussten, lag auch an der überragenden Ravens-Defensive. Fast jedes Mal, wenn die Berliner halbwegs gefährlich wurden, gelang den Verteidigern ein Turnover. „Wir wollten ihren Quarterback permanent unter Druck setzen und ihn so zu Fehlern zwingen. Das haben wir geschafft“, lobte Cheftrainer Ellison.
Weniger begeistert war der Übungsleiter jedoch von der zweiten Hälfte. Nach einer 20:7-Pausenführung geriet der Münchner Motor ein wenig ins Stocken. Zwischenzeitlich durften die Gäste beim Stand von 26:16 noch einmal kurzzeitig hoffen. „Wir haben viel Talent, aber stehen uns manchmal noch selbst im Weg“, mahnte Ellison.
Zum Ausmerzen der leichten Fehler hat er nun zwei Wochen Zeit. Erst am 8. Juni steht in Stuttgart die nächste Begegnung an. Eine Woche später folgt gegen Zürich das nächste Heimspiel.
MM