Die Sache mit dem Datenschutz wird immer skurriler. Wie jetzt bekannt wurde, werden die Namen von 130 deutschen Dopingsündern geheim gehalten, weil eine Nennung ihre Persönlichkeitsrechte verletzen würde. Auch ehemalige Doper dürfen nicht mehr genannt werden – nicht einmal mehr bei Sport1 am „Doper-Fon“. Es soll nur noch die Rede sein von „Katrin K.“ oder „Jan U.“.
Wenn das unter dem Motto „Lass Dir raten, schütze Daten“ so weitergeht, bestehen bald noch mehr Sportler auf Anonymität. Der FC Bayern verpflichtet den „Spieler 4C92-XY73“. Der Mann (oder die Frau?), die im Kölner Keller eingenickt ist, wird nur noch als „urteilende Instanz“ bezeichnet. Fußballspiele müssen ohne Fans stattfinden – es ist viel zu riskant, dass Zuschauer bei diesen Gelegenheiten Spieler erkennen und Namen in die Öffentlichkeit tragen.
Doping heißt auch nicht mehr Doping, sondern „biochemische Eigeninitiative“.