Tagessieger: Scaroni ließ sich feiern. © Bettini/AFP
Gebrauchter Tag im Regen: Primoz Roglic. © AFP
San Valentino – Für Sportchef Ralf Aldag war die Zeit der netten Worte bereits am Sonntagabend vorbei. „Das ist ja nicht schönzureden“, murrte der Sportchef des Red-Bull-Rennstalls in Richtung seines Kapitäns Primoz Roglic, „er kommt nicht mehr mit.“ Zwei Tage später war die Horror-Rundfahrt des Slowenen dann auch Geschichte. Nach einem neuerlichen Sturz auf der Königsetappe nach San Valentino war der Giro d’Italia, bei dem der Italiener Christian Scaroni am Dienstag die 16. Etappe gewann (der Mexikaner Isaac del Toro bleibt Gesamtführender), für den 35-Jährigen beendet.
Trotz des Sturzpechs dürfte dies eine Grundsatzdiskussion beim Raublinger Rennstall auslösen. Immerhin hatte Roglic, dessen millionenschwer dotierter Vertrag Ende des Jahres auslaufen soll, seinen Arbeitgeber in die erste Reihe der Zweirad-Asse bugsieren sollen. Doch Erfolgserlebnisse gab es wie bei der Vuelta, der Dauphiné oder der Katalonien-Rundfahrt eher abseits des großen Rampenlichts. Die Tour de France, die er eigentlich gewinnen wollte, brach er im Vorjahr nach diversen Stürzen ebenso vorzeitig ab wie nun den Giro. Schwer vorstellbar, dass Roglic demnächst bei der großen Schleife durch Frankreich ein strahlendes Comeback erlebt.
Wer weiß, vielleicht setzt man bei Red Bull nun doch auf Florian Lipowitz. Den 24-Jährigen adelte zuletzt auch Ex-Profi Simon Geschke als „größte deutsche Hoffnung für Rundfahrten“. Die Tour-Generalprobe Dauphiné darf Lipowitz immerhin schon mal als Red-Bull-Kapitän bestreiten. Ob er dann allerdings wirklich auch beim Grand Départ in Lille mit von der Partie sein darf, ist offiziell noch nicht entschieden.
RP/DPA