„Wir müssen uns finden“

von Redaktion

FCB-Star Bühl über die EM und die neuen Trainer beim DFB und in München

FCB-Ass Klara Bühl möchte mit Deutschland bei der Europameisterschaft aufgeigen. © Fantini, Simon/Imago

DFB-Trainer Christian Wück. © Fantini/Imago

Bühl (Mitte) und Co. holten mit dem FC Bayern in dieser Saison das Double. © SIMON/Imago

Vor dem Nations-League-Spiel der DFB-Frauen gegen die Niederlande am Freitag (20:30 Uhr) spricht Klara Bühl über die Chancen bei der Europameisterschaft im Sommer und das Comeback von Lena Oberdorf. Die Offensivspielerin des FC Bayern äußert sich auch zum neuen Trainer José Barcala.

Die Zeit von Trainer Alexander Straus endete mit dem „World Sevens Football“-Turnier in Portugal. Wie war der Abschied?

Es war cool, dass wir jetzt noch den einen oder anderen Moment mit ihm hatten, mit den Partys nach der Meisterschaft und dem Pokalsieg und der Feier auf dem Rathaus-Balkon. In Portugal konnten wir alles nochmal Revue passieren lassen und die letzten gemeinsamen Tage genießen. Wir hatten drei sehr erfolgreiche Jahre zusammen, mit seiner Philosophie hat er unseren Fußball weiterentwickelt. Das hat sehr gut geklappt.

Im Sommer wird José Barcala als Trainer übernehmen. Was wissen Sie schon über ihn?

Tatsächlich gab es da noch keinen engeren Austausch, was auch völlig normal ist, weil wir noch mitten in der Saison waren. In Estoril in Portugal haben wir uns kurz kennengelernt. Darüber hinaus habe ich tatsächlich nur Positives gehört und freue mich auch darauf, dass etwas Neues beginnt und wir neue Impulse bekommen. Ich glaube, dass er uns vieles mitgeben können wird. Und vielleicht kann der Reiz, dass ein neuer Trainer da ist, uns zum nächsten Schritt verhelfen.

Sie haben im März trotz Angeboten aus ganz Europa Ihren Vertrag beim FC Bayern bis 2027 verlängert. Was hat letztlich den Ausschlag gegeben?

Vor allem, dass ich mich hier extrem wohlfühle. Die letzten fünf Jahre haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, dass man in einem Umfeld ist, in dem man befreit aufspielen kann. In dem man so sein kann, wie man ist.

Im DFB-Team haben Sie mit Christian Wück ebenfalls einen noch relativ neuen Trainer. Die Leistungen waren zuletzt schwankend. Wo steht die Nationalmannschaft derzeit?

Ein Trainerwechsel bringt natürlich immer Veränderung mit sich. Wir arbeiten an der Art und Weise, wie wir spielen wollen. Auch für das Trainerteam ist es eine Umstellung, vom Männer- zum Frauenfußball. Und es gibt auch Veränderungen im Team, Spielerinnen sind dazugekommen, andere nicht mehr dabei. Das muss sich einfach alles noch einspielen. Ich glaube, dass diese Inkonstanz von diesen beiden Faktoren ausgelöst wird. Es wird jetzt einfach sehr wichtig sein, dass wir die beiden Nations-League-Spiele gegen die Niederlande und in Österreich nutzen, um uns einzuspielen, uns zu finden und in Abläufe reinzukommen. Ich hoffe, dass wir zwei erfolgreiche und konstante Spiele machen, die uns Selbstbewusstsein und ein gutes Gefühl geben, das wir dann in der Vorbereitung noch verstärken können.

Im Juli steht mit der deutschen Nationalmannschaft die EM in der Schweiz an. Wie groß schätzen Sie die Chance ein, im Sommer noch einen Titel zu gewinnen?

Das steht natürlich schon auf meiner Liste. Als Sportlerin ist man ambitioniert und will das Größtmögliche erreichen. Aber klar, wir haben sehr starke Konkurrenz. Viele Nationen haben sehr, sehr gute Spielerinnen. Aber wenn bei uns in den nächsten Wochen alles sehr gut läuft, brauchen wir uns nicht zu verstecken und können bei der EM sehr selbstbewusst auftreten. Das wird natürlich das Ziel sein.

Lena Oberdorf ist zurück im DFB-Kader für die Nations League. Schafft sie es nach ihrer schweren Knieverletzung noch zur EM?

Es ist einfach schön zu sehen, dass sie wieder auf dem Platz ist. Lena muss schauen, wie es ihr geht. Das muss sie dann zusammen mit ihrem Umfeld und der medizinischen Abteilung bewerten und die für sich beste Entscheidung treffen.


INTERVIEW: C. STÜWE

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