Gute Laune: Jonathan Tah mit Präsident Herbert Hainer (li.) und Sportvorstand Max Eberl.
Stabilität für die Münchner Defensive? Jonathan Tag unterschreibt bis 2029.
München – Mit knapp einem Jahr Verspätung – dafür ohne Ablösekosten – ist der Wechsel von Jonathan Tah von Bayer Leverkusen zum FC Bayern über die Bühne gegangen. Am Mittwoch reiste der neue Innenverteidiger in München an, absolvierte den obligatorischen Medizincheck und setzte seine Unterschrift unter den bis 2029 laufenden Arbeitsvertrag. „Ich möchte hier Verantwortung übernehmen“, lässt sich der Nationalspieler in der offiziellen Presseerklärung zitieren und mit dieser Wortwahl durchblicken, dass er bereit ist für die Rolle als Abwehrchef.
Vorstandschef Jan-Christian Dreesen bezeichnet den 29-Jährigen als „echte Bereicherung“ und Sportvorstand Max Eberl frohlockt: „Es ist kein Geheimnis, dass wir Jonathan Tah schon lange auf dem Radar haben. Wir schätzen seine Klasse: Jonathan hatte viele Angebote vorliegen, aber er hat sich für den FC Bayern entschieden.“ Und Sportdirektor Christoph Freund ist überzeugt, dass der Nationalspieler „keine lange Anlaufzeit benötigen wird, um in unserer Abwehr eine feste Größe zu werden“.
Die Ansprüche an Tah sind seitens der Bayern-Verantwortlichen also klar formuliert: Er soll dem immer mal wieder wackeligen Abwehr-Zentrum mehr Stabilität verleihen. Nach dem ablösefreien Abgang von Eric Dier nach Monaco haben die Münchner mit ihm, Dayot Upamecano und Minjae Kim nun wieder drei gelernte Innenverteidiger in ihren Reihen. Komplettiert wird der Abwehrriegel von den Hybrid-Spielern Josip Stanisic und Hiroki Ito (Reha nach Mittelfußbruch), die sowohl innen als auch außen verteidigen können.
Ob Tah tatsächlich der erhoffte Heilsbringer sein wird, wird man sehen. Der deutsche Nationalspieler agierte in der Vergangenheit nicht immer sattelfest. In Leverkusen hat er sich unter Trainer Xabi Alonso allerdings zu einem guten Verteidiger gemausert. Der Spanier, der künftig Real Madrid coachen wird, agierte beim Werksclub mit einer Dreierkette. Das kam Tah zugute.
Der DFB-Star wird sich wohl noch gedulden müssen, ehe er das erste Mal für seinen neuen Verein auflaufen darf. Die Bayern wollen die Ablösesumme von mindestens einer Million Euro nicht zahlen, die Leverkusen fordert, um Tah zum 1. Juni und somit für die Club-WM in den USA freizugeben. Ab den 1. Juli können Neuzugänge nachgemeldet werden und somit zum Viertelfinale spielberechtigt sein.
Ohnehin gibt es noch Fragezeichen in der Abwehr vor dem Mega-Turnier: Noch ist unklar, ob Kim nach Achillessehnenproblemen rechzeitig fit wird.
M. BONKE, P. KESSLER