Tom Bischof (links) und Paul Wanner sind für den Golden Boy nominiert. © Imago
Solomeo – Bei den Preisträgern der vergangenen Jahren kam selbst Giorgio Chiellini ins Staunen. Der ehemalige Weltklasse-Verteidiger war am Mittwoch für die feierliche Verkündung der Nominierten des Golden Boy 2025 zu Gast, ein Award, der alljährlich das beste Talent Europas kürt.
Doch bevor Chiellini und die zahlreichen anderen prominenten Gäste im italienischen Nobel-Ort Solomeo (Nähe Perugia, Umbrien) die 100 Kandidaten dieses Jahres zu sehen bekamen, wurden eben jene Vorjahres-Gewinner präsentiert: Lionel Messi, Mario Götze, Kylian Mbappé, Jude Bellingham – die allermeisten Preisträger erwartete im Anschluss eine Weltkarriere. Umso spannender also die Frage, wer dieses Jahr der Golden Boy wird.
Obwohl Lamine Yamal unter allen Talenten unter 21 Jahren heraussticht, darf der Spanier als Vorjahressieger nicht erneut gewählt werden. Auf der Liste der 100 Nominierten belegt er aktuell Platz 1 – diese Platzierung setzt sich aus einem Algorithmus zusammen, der anhand der Leistung, Spielzeit und Teamzugehörigkeit erstellt wird. Im Anschluss dürfen ausgewählte europäische Medien ihren Favoriten nennen, aus dem Mittelwert wird schließlich im Dezember der Gewinner verkündet.
Platz zwei der aktuellen Liste belegt Innenverteidiger Pau Cubarsí vom FC Barcelona, Platz drei und Favorit bei einem Champions-League-Sieg von Paris Saint-Germain ist Desiree Doué.
An Doué war vergangenen Sommer auch der FC Bayern dran, der immerhin mit zwei Talenten in den Top-100 vertreten ist: Paul Wanner (zuletzt an Heidenheim ausgeliehen) und Hoffenheim-Neuzugang Tom Bischof. Letzterer wurde von Bundestrainer Julian Nagelsmann das erste Mal für die A-Nationalmannschaft nominiert, nachdem er eine starke Saison gespielt hat. Und Wanner war maßgeblich am Klassenerhalt der Heidenheimer beteiligt – er steuerte die Vorlage zum entscheidenden Treffer bei.
Der Erfinder des Golden Boys, Massimo Franchi, erklärt zu den Chancen der FCB-Talente: „Besonders Wanner begeistert mich. Auch Bischof ist sehr talentiert, beide müssen sich aber durchsetzen und auf Spielzeit kommen.“ Sein Favorit? „Yamal ist unglaublich, darf aber nicht nochmal gewinnen – sonst hätte Messi damals dreimal nacheinander gewonnen. Wenn Dean Huijsen sich bei Real Madrid durchsetzt, hat er gute Chancen. Ansonsten setze ich auf Doué.“
V. Tschirpke