Es wächst was zusammen

von Redaktion

Wück und die DFB-Frauen finden sich: Erst Aussprache, dann 4:0-Gala gegen Niederlande

Bremen – Gerade noch rechtzeitig vor der EM haben die deutschen Fußballerinnen mit Bundestrainer Christian Wück die Kurve bekommen. Nach dem viel umjubelten 4:0 gegen die Niederlande in Bremen frohlockte nicht nur Mittelfeldakteurin Sjoeke Nüsken: „Endlich haben wir mal das gezeigt, was wir können, was in uns steckt.“ Wück sprach von einem „perfekten deutschen Abend“. Es war so etwas wie ein Befreiungsschlag für den 51-Jährigen.

Den letzten Härtetest vor der EM im Juli in der Schweiz können die DFB-Frauen nutzen, um sich mit ihrer inzwischen sichtbaren Stammelf einzuspielen. Als Gruppensieger haben sie die Teilnahme am Finalturnier im Herbst schon vor dem nächsten Nations-League-Spiel gegen Österreich am Dienstag (20.30 Uhr/ARD) in Wien sicher.

Vor 32 398 Zuschauern im Weserstadion spielte das deutsche Team, unter Wück oft mit großen Schwankungen innerhalb von 90 Minuten, dieses Mal wie aus einem Guss. Voller Energie und Offensivgeist. „Heute war es wirklich so ein Ausrufezeichen, das auch wir für uns selbst gesetzt haben aber auch für ganz viele da draußen. Dass wir in der Lage sind, auch mal ein ganzes Spiel zu performen“, bilanzierte Kapitänin Giulia Gwinn.

„Man hat heute nicht auf dem Platz gesehen, dass es irgendwelche Kommunikationsschwierigkeiten gab“, sagte Wück und spielte damit auf die Negativschlagzeilen der vergangenen Tage an.

Die Kritik der Nationalspielerinnen Felicitas Rauch und Nicole Anyomi an seinem Umgang mit ihrer Nichtnominierung hatte eine Aussprache im Kader zur Folge. Der „Elefant im Raum“, so Laura Freigang, geriet dann doch zum Thema, das für Wück aber inzwischen abgehakt ist.

„Das war in der Öffentlichkeit ein ziemlich großes Ding – für uns war das kein großes Ding“, sagte der Nachfolger von Horst Hrubesch und erklärte in der Pressekonferenz: „Vergessen Sie bitte nicht: Ich bin jetzt seit zehn, elf Monaten im Amt, wir sind immer noch in der Kennenlernphase. Ich mache vieles vielleicht anders als andere Trainer.“

Die Tore von Linda Dallmann (9.), Lea Schüller (25./48.) und Sarai Linder (45.) waren jedenfalls eine Befreiung.
DPA

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