Derbys, vertraute Duelle, ein Debütant

von Redaktion

Diese Vereine fordern 1860 in der neuen Drittligasaison

München – Drei Tore in der Verlängerung, vier Platzverweise – und in Lok Leipzig einen über den Aufstiegsmodus fluchenden Verlierer. Seit dem Relegationsdrama vom Sonntag, Sieger der Nord-Regionalliga vs. Sieger der Nordost-Staffel, ist das Teilnehmerfeld der 3. Liga für die neue Saison komplett. Havelse feiert nach einem Last-Minute-Krimi (3:0 n.V., Hinspiel 1:1) – wie zuvor bereits der MSV Duisburg, der 1. FC Schweinfurt und die TSG Hoffenheim II.

Das also sind die vier Aufsteiger aus den Regionalligen, mit denen es die Löwen in ihrer achten Drittliga-Saison zu tun bekommen werden. Von oben, aus der 2.. Liga, kehren zudem zwei alte Bekannte zurück – der SSV Ulm und Jahn Regensburg. Erster Eindruck: Die Löwen werden Fahrtkosten sparen – knapp 1000 Kilometer muss der 1860-Bus in der neuen Saison weniger abspulen als bei den nun wegfallenden Reisen nach Unterhaching, Hannover, Sandhausen, Dortmund, Bielefeld und Dresden. Damit einher geht, dass der Regionalitätsfaktor steigt (Ulm, Schweinfurt, Regensburg). Was darüber hinaus von den sechs Nachrückern zu erwarten ist, zeigt unsere Übersicht.

MSV Duisburg: Souveräner Meister der starken Regionalliga West – mit neun Punkten Vorsprung vor dem Zweiten Gütersloh. Der MSV zählt ligaübergreifend zu den Dauergegnern der Löwen; früher traf man sich auch regelmäßig ein oder zwei Etagen höher. In Dietmar Hirsch wird der MSV von einem früheren Hachinger trainiert. Star des Teams ist Topscorer Patrick Sussek (14 Tore, acht Vorlagen) – als Zeichen, dass er an den Standort Duisburg glaubt, hat der begehrte Linksaußen seinen Vertrag gerade bis 2028 verlängert.

Hoffenheim II: Neuling in der 3. Liga. Trainer Vincent Wagner hat den Auftrag, Spieler fürs Profiteam zu entwickeln. Da sich bei Heimspielen von „Hoffe II“ hauptsächlich die Eltern der Talente auf der Tribüne versammeln, hat bisher das kleine Dietmar-Hopp-Stadion gereicht – künftig, zum Beispiel wenn 1860 kommt, wird man auch mal in die Sinsheimer Arena ausweichen.

1. FC Schweinfurt: Nach 23 Jahren kehren die Unterostfranken in den Profifußball zurück – den Preis für Beharrlichkeit haben die „Schnüdel“ schon mal sicher. Großen Anteil am Aufstieg hat das Sturmtrio Michael Dellinger (Mitte), Joshua Endes (links) und Sebastian Müller (rechts oder hängend) – zusammen war Schweinfurts magisches Dreieck an 57 der 67 Meistertreffer beteiligt. Alle drei wollen auch bleiben – genauso wie Kristian Böhnlein (35), der Dauerbrenner mit Löwen-Vergangenheit.

TSV Havelse: Der Ex-Verein von Fynn Lakenmacher gehörte zuletzt 2021/22 der 3. Liga an, stieg damals sang- und klanglos ab (17 Punkte fehlten) – auch beide Spiele gegen die Löwen gingen verloren. Ungeklärt ist noch, wo die Garbsener künftig spielen werden – das heimische Wilhelm-Langrehr-Stadion fasst nur 3500 Zuschauer und wurde vom DFB schon beim letzten Mal als nicht drittligatauglich eingestuft.

Ulm/Regensburg: Zwei alte Bekannte. Wie so viele Aufsteiger zuletzt konnten sich auch die Spatzen und der Jahn nicht lange in Liga zwei halten. Spannend sind vor allem die Trainerpersonalien: Robert Lechleiter (Ulm) ist bekennender 1860-Fan – und Michael Wimmer, der neue Jahn-Coach, stand heuer auch schon auf einer Shortlist der Löwen.
ULI KELLNER

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