„Ich bin groß, meine Energie ist groß“

von Redaktion

Deutsche Spieler stören sich nicht an den Zusatzbelastungen Club-WM und U21-EM

Stuttgart – Fußball spiele man doch gerne, „es ist nicht so, dass wir einen Acker von Hand umgraben müssen“, erinnerte Julian Nagelsmann an die Privilegien des Berufs Profifußballer. Dennoch ist die Diskussion im Gange: Wo liegen die Grenzen der Belastbarkeit? Ist es zu viel, wenn aus dem Nationalmannschaftskader die Bayern-Spieler (plus ihrer Neuzgänge Tah und Bischof) und die Dortmunder Ende dieser Woche schon bei der FIFA-Club-WM in den USA aufschlagen werden und Nick Woltemade sich bei der U21 für die EM-Endrunde einzufinden hat?

Eine Überraschung: Viele Nationalspieler bedauern, dass sie das neue Format nicht selbst erleben. „Ich hätte das gerne gespielt, denn ich bin nicht der Typ, der sich über zu viele Spielzeiten beschwert“, bekennt Niclas Füllkrug von West Ham United (und womöglich nächste Saison Juventus Turin). „Urlaub ist schön, aber ich würde auch lieber die Club-WM spielen wollen“, meint der Stuttgarter Deniz Undav.

Joshua Kimmich wird in Amerika dabei sein, er hatte schon vor einem Jahr gierig gefragt: „Nations League und Club-WM überschneiden sich nicht – kann man dann beides spielen?“ Er hatte „bis zu dieser Saison nicht das Gefühl, dass es immer mehr Spiele werden“ und sieht Profis aus der Bundesliga in einer immer noch komfortablen Situation: „England und Spanien haben in der Liga durch mehr Vereine mehr Spiele und außerdem mehr Pokalwettbewerbe.“ Auch der Ausbau des Wechselkontingents von drei auf fünf (seit der Corona-Zeit) habe dafür gesorgt, dass die Belastung nicht ansteigt. Sein Fazit: „Ich freue mich auf jedes Spiel.“ Karim Adeyemi (Dortmund) will die Club-WM „interessiert“ angehen: „Ein Turnier, das noch nie gespielt wurde. Am 13. Juni werde ich halt Jetlag haben.“

„Ein paar wilde Spiele wird‘s da schon geben“, erwartet Füllkrug. Er will, „wenn zwei große Clubs gegeneinander spielen, „schon reinzappen“.

Nick Woltemade, entgegen ursprünglicher Planungen im Spiel um Platz drei doch noch dabei (als Kompromiss mit U-21-Coach Toni di Salvo nur für eine Halbzeit), stört es nicht, „dass viele Ereignisse aufeinander folgen. Ich bin sehr groß“, so der 1,98-m-Stürmer, „und meine Energie ist groß“.GÜNTER KLEIN

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