Bayern will Nico Williams als Sané-Ersatz. © Fife/AFP
Vor dem Absprung: Leroy Sané kam 2020 von Manchester City zum FC Bayern. © Imago/Eibner
Der Vorstand um Max Eberl und Christian Deesen strecken ihre Fühler nach Offensivkräften aus. © IMAGO/SIMON
Orlando/München – Nächster Halt Istanbul: Am Donnerstag hätte Leroy Sané in den Flieger von München nach Orlando steigen und mit den anderen aktuellen Nationalspielern des FC Bayern zur Club-WM reisen sollen. Stattdessen landet der Offensivspieler offenbar nun in der Türkei. Dem Vernehmen nach steht Sané vor einem ablösefreien Wechsel zu Galatasaray.
Der türkische Meister lockt mit einem Dreijahresvertrag – und vor allem viel Geld. Angeblich bietet Galatasaray ein Jahresgehalt von bis zu 15 Millionen Euro netto. Zum Vergleich: Aktuell soll Sané rund 20 Millionen Euro brutto in München verdienen.
Für eine Verlängerung seines am 30. Juni auslaufenden Arbeitspapiers hätten die Bayern ursprünglich zehn Millionen Euro brutto plus fünfeinhalb Millionen Euro mögliche Bonuszahlungen bis 2028 geboten. Sané lehnte nach seinem plötzlichen Beraterwechsel erst mal überraschend ab. Die Bayern wollten die Offerte anschließend nicht anheben, verteilten die Summe nur anders. Beim leicht adaptierten Angebot hätte Sané wohl 12 Millionen Euro fix plus 3,5 Millionen Euro kassieren können. Auch das kommt für ihn nicht infrage. Nach tz-Informationen will Sané seinen Vertrag beim FC Bayern endgültig nicht verlängern. Ursprünglich träumte der 29-Jährige von einem Transfer nach London, vorzugsweise zum FC Arsenal.
Stand jetzt deutet alles auf einen Wechsel zu Champions-League-Teilnehmer Galatasaray hin. Nach fortgeschrittenen Gesprächen fehlt dort nur noch Sanés Unterschrift. Dafür winkt ein sattes Handgeld, das er beim Rekordmeister nicht bekommen hätte.
Teamkollege Manuel Neuer wollte sich nach dem Trainingsauftakt der Bayern am Mittwoch in Orlando noch nicht zu Sanés Abgang äußern. „Das können wir jetzt alle noch nicht beantworten, weil wir nichts fixes wissen. Leroy hat sich noch nicht bei der Mannschaft gemeldet. Jetzt standen wir auf dem Trainingsplatz, dementsprechend kann ich mich nicht an Spekulationen beteiligen.“
Trotzdem gilt der Wechsel als sicher – daher stellt sich die Frage: Wer ersetzt Sané in Zukunft in der Bayern-Offensive auf dem linken Flügel? Die aktuelle Wunschlösung ist Nico Williams (22). Der spanische Europameister steht bei Athletic Bilbao noch bis 2027 unter Vertrag. Die Ausstiegsklausel soll bei 60 Millionen Euro liegen. Hinzu käme ein üppiges Gehalt.
Einen Austausch der Bayern mit der Williams-Seite soll es laut „Sport Bild“ rund um das Nations-League-Finale zwischen Spanien und Portugal (8. Juni) in München gegeben haben. Allerdings: Williams ist mit Athletic Bilbao eng verbunden, in der kommenden Saison könnte er erstmals an der Seite seines Bruders in der Champions League spielen. Daher müsste sich der Rekordmeister auf zähe Verhandlungen mit dem Spieler und dem spanischen Club einstellen.
Als weitere Optionen werden auch Rafael Leao (26/Vertrag bis 2028) vom AC Mailand und Kaoru Mitoma (28/bis 2027) von Brighton gehandelt. Zudem gibt es immer wieder Spekulationen um Christopher Nkunku (27/bis 2029) vom FC Chelsea, an dem Sportvorstand Max Eberl schon im vergangenen Winter dran war. Alle genannten Kandidaten sind Rechtsfüßer. Sollte Wunschlösung Williams kommen, wäre das aber für die Bayern sicherlich zu verschmerzen. P. KESSLER, V. TSCHIRPKE, M. BONKE