Glamour für Gala: Leroy Sané und Gattin Candice Brooks sind die neue Attraktion der Süper Lig. © dpa
Begeisterter Empfang: Sané-Fans nach der nächtlichen Landung des Stürmers am Bosporus. © dpa
Grund zum Jubeln: Bei „Gala“ soll Sané einen Dreijahresvertrag erhalten und im Jahr 15 Millionen netto kassieren. © dpa
München – Irres Istanbul: Als Leroy Sané in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gemeinsam mit Ehefrau Candice Brooks in den Privatjet stieg, übertrug sein künftiger Arbeitgeber Galatasaray Istanbul den Flug via Livestream auf Youtube: Dabei war nicht mehr zu sehen als eine Landkarte mit einem eingezeichneten Flugzeug, das eine lila Spur nach sich zog. Trotzdem schauten zeitweise 2,5 Millionen Menschen zu. Als der 29-Jährige dann um 01.30 Uhr die Ankunftshalle am Istanbuler Flughafen Atatürk betrat, rasteten die Gala-Anhänger vor Freude aus.
Sichtlich beeindruckt von diesem Blitzlichtgewitter, jubelte der Superstar seiner neuen Anhängerschaft zu und ließ sich gerne feiern. „Es bedeutet mir sehr viel, dass die Fans zu dieser Stunde hierher gekommen sind“, sagte er. Laut Aussage des Spielers hätte es viele Angebote gegeben, „aber Galatasaray als Ganzes hat mich sehr beeindruckt. Ich war sehr beeindruckt von der Atmosphäre, von der Größe des Clubs, davon, wie sehr sie mich wollten, wie viel Interesse sie an mir gezeigt haben“.
Bevor er ab Juli am Bosporus aufläuft, wird Sané aber nochmal im Bayerntrikot zu sehen sein. „Es herrscht null Groll – und das zeigt auch, dass er sagt, dass er die 14 Tage noch dabei sein und diese Club-WM spielen will“, erklärte Sportvorstand Max Eberl am Donnerstag in Orlando. Bis zum 30. Juni läuft noch Sanés Vertrag bei den Münchnern, erst danach ist er offiziell Spieler von Galatasaray. Dort erhält Sané ein Nettogehalt von 12 Millionen Euro. Beim deutschen Rekordmeister hätte er maximal 15 Millionen Euro verdienen können – brutto. „Jetzt kann er bei Galatasaray sehr, sehr viel Geld verdienen – und das hätte er bei uns nicht gekonnt“, so Eberl.
Zur Erinnerung: Nachdem der Angreifer kurz vor einer Vertrags-Einigung mit den Münchnern seinen Berater wechselte und mehr Gehalt forderte, steckte der Rekordmeister in der Zwickmühle: Einerseits wollte man Sané gerne behalten, andererseits aber mit einem nachträglich verbesserten Angebot auch keinen Präzedenzfall schaffen. Daher verteilte man lediglich das Gehaltsangebot anders, indem man mögliche Boni bereits auf das Festgehalt rechnete – die Summe insgesamt wurde nicht nach oben korrigiert.
Dieses Vorgehen verteidigte Eberl auch: „Die Kritik ist von außen von Unwissenden, die gar nicht wissen, was passiert ist. Wir haben kein offizielles neues Angebot gemacht.“ Ex-Profi und TV-Experte Didi Hamann schrieb etwa in seiner Sky-Kolumne: „Die Bayern müssen in den Verhandlungen mit Sané wirklich aufpassen, dass sie nicht ihr Gesicht verlieren. Für mich ist es nicht schlüssig, warum sich Bayern-Präsident Herbert Hainer einerseits öffentlich bei diesem Thema klar gegen ein verbessertes Angebot ausspricht. Aber andererseits liegt jetzt doch ein neues Angebot auf dem Tisch.“M. BONKE, V. TSCHIRPKE