Sieger Lewandowski

von Redaktion

Polens Trainer Probierz zurückgetreten

Weiter für Polen: Robert Lewandowski. © AFP/GEOFF CADDICK

Warschau – Nach einem schmuddeligen Machtkampf im polnischen Fußball steht Robert Lewandowski als strahlender Sieger da. Nationaltrainer Michal Probierz hatte ihm die Kapitänsbinde entrissen, Lewandowski erklärte, unter diesem Coach nicht mehr zu spielen – und am Donnerstag trat Probierz zurück. Lewandowski ist gefestigter denn je.

„Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es in der gegenwärtigen Situation die beste Entscheidung zum Wohle der Nationalmannschaft ist, von meinem Amt als Nationaltrainer zurückzutreten“, sagte Probierz in einer Mitteilung des Verbandes: Die Aufgabe sei die Erfüllung seiner „beruflichen Träume“ gewesen.

Die spanische Zeitung Marca titelte: „Lewandowski gewinnt den Krieg“. Die polnische Sportzeitung Przeglad Sportowy schrieb von einem „Erdbeben in der Nationalmannschaft“. Nüchtern betrachtet endet die Erfüllung seiner beruflichen Träume für Probierz vor allem deshalb, weil er an der Machtfülle zerschellte, die den besten polnischen Fußballer umgibt.

Ende der vergangenen Woche hatte es Probierz gewagt, Lewandowski als Kapitän abzusetzen und Piotr Zielinski das Amt zu übertragen. Der Star vom FC Barcelona sah sich in seiner Ehre derart gekränkt, dass er zurückschoss: Probierz habe sein „Vertrauen missbraucht“, klagte der 36-Jährige, auf die Entscheidung sei er „überhaupt nicht vorbereitet“ gewesen. Weshalb er sich kurzerhand zu der Konsequenz entschloss, unter Probierz nicht mehr für Polens Auswahl zu spielen. Eine Rückkehr indes hatte Lewandowski nicht ausgeschlossen. Der kommende Nationaltrainer Polens muss die Mannschaft sportlich auf Kurs bringen – und eine belastbare Beziehung aufbauen zu einem Star, der sich nichts gefallen lässt.SID

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