100 Meilen in 24 Stunden

von Redaktion

Ungethüm bezwingt Zugspitz-Ultratrail

Garmisch-Partenkirchen – An die 30 Grad hatte es am Freitag und Samstag, in Garmisch-Partenkirchen. Dennoch wagten sich 5000 Bergsport-Verrückte an den Zugspitz Ultratrail. Bei Distanzen zwischen 16 und 164 Kilometern ging es heiß her.

Vor allem die Königsdisziplin, der ZUT100, welcher in diesem Jahr zum ersten Mal stattfand, begeisterte auf voller Linie. Mit einer Finisher-Quote von nur 59 Prozent erwies sich der 100-Meilen-Lauf für die 300 Starter als wahres Monster. Als Schnellster bezwang Thomas Ungethüm in 24 Stunden und 45 Sekunden die Strecke. Groß störte es ihn nicht, dass es nur knapp mehr als 24 Stunden wurden: „Im Endeffekt völlig egal, ich habe den Trail gewonnen und mir noch was für die Zukunft aufgehoben. Die 24-Stunden zu unterbieten, ist jetzt ein Ziel“, blickt der 47-Jährige, der bereits den 100-Kilometer-Trail gewonnen hat, auf nächstes Jahr.

Auch Maxi Vogel (wir berichteten vor dem Lauf) meisterte den ZUT100 erfolgreich. In der Kategorie „Men“ schaffte es der 31-Jährige als Zehnter ins Ziel, in der Gesamtwertung wurde er 27. Vogel hatte vor allem mit der Hitze und Knieproblemen zu kämpfen. „Ich habe einen Moment gehabt, wo der Kopf gesagt hat: Ich mag nicht mehr“, erzählte er. Bei der Hitze galt es vor allem, einen kühlen Kopf zu bewahren. „An jedem Bach und Brunnen hab ich meine Kappe nass gemacht und meinen Kopf gekühlt.“

Ungethüm hatte dagegen seine größten Probleme direkt zu Beginn. „Ich bin relativ zäh ins Rennen hineingekommen, war vom Kopf her gar nicht fit.“ Erst „ab der Hälfte“ war der Sachse dann „so richtig drinnen“. Froh war er, dass der Lauf zu einem großen Teil in der Dunkelheit stattfand: „Die Nacht war genial, es war kühl, und als der Mond hinter den Bergen herausgekommen ist, habe ich Gänsehaut bekommen.“

Dass es beim 47-Jährigen zum Sieg reichen würde, damit habe er auf der Strecke nicht gerechnet. „Ich wusste lange nicht, dass ich vorne liege, hab‘ mich selber so auf Platz zehn gesehen.“ Erst 30 Kilometer vor dem Ziel war ihm bewusst, dass er würde gewinnen können.

Während Thomas Ungethüm wohl nächstes Jahr wieder starten wird, war es für Maxi Vogel, zumindest vorerst, der letzte 100-Meilen-Lauf: „Ich bin stolz auf alle, die es geschafft haben, aber für mich bleibt es erst mal eine einmalige Sache.“DAVID KORBER

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