Ein zarter Aufschwung

von Redaktion

Frauen-Basketball offenbart noch immer viele Probleme

Prominenter Besucher: Drk Nowitzki. © Imago

Hamburg – Der Besuch von Dirk Nowitzki bedeutete Leonie Fiebich viel, nach dem erfolgreichen EM-Auftakt gratulierte die Anführerin der deutschen Basketballerinnen der Sportikone auf der Tribüne der Arena in Hamburg zum Geburtstag. „Ich finde es total schön, dass er hier ist und uns supportet“, sagte Fiebich. Nowitzkis Unterstützung ist eine verdiente Geste der Wertschätzung – doch grundsätzlich gibt es im deutschen Frauen-Basketball trotz aller Fortschritte noch viele Baustellen.

Immerhin: Nachdem die 3×3-Frauen 2024 Olympia-Gold in Paris holten, das Nationalteam in der konventionellen Variante das Viertelfinale erreichte und Leonie Fiebich und Nyara Sabally kurz darauf mit New York Liberty den WNBA-Titel gewannen, ist die Aufmerksamkeit für die Frauen sicherlich größer geworden.

Doch: Da wäre zum einen die Halle. In die Hamburger Inselpark Arena passen rund 3400 Menschen, zum EM-Auftakt gegen Schweden am Donnerstag war sie ausverkauft und die Stimmung hervorragend. Laut Fiebich wäre jedoch mehr möglich gewesen. „Da hätte man vielleicht anders planen können, damit wir ein größeres Publikum bekommen“, sagte sie.

Und auch strukturell besteht noch Optimierungsbedarf. So arbeitet Bundestrainerin Lisa Thomaidis, die das Team seit 2023 führt, nicht hauptamtlich. Anders als einst Gordon Herbert, der Weltmeistertrainer der Männer, arbeitet sie an einem College in ihrer Heimat Kanada. Wegen der unzureichenden Bedingungen in der Heimat spielen die Top-Spielerinnen längst nicht mehr in der Bundesliga.

Sportlich gab es bei der EM am gestrigen Freitagabend einen Dämpfer. Die deutschen Basketballerinnen haben den vorzeitigen Viertelfinaleinzug verpasst. Das Team von Trainerin Lisa Thomaidis unterlag im zweiten Gruppenspiel in Hamburg am Freitagabend dem Mitfavoriten Spanien mit 60:79 (30:36). Damit stehen die deutschen Korbjägerinnen im letzten Gruppenduell mit Großbritannien am Sonntag (18.00 Uhr/ MagentaSport) weiter unter Zugzwang. Die jeweils beiden erstplatzierten Teams der vier Vorrundengruppen ziehen in die Runde der letzten acht ein.SID

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