Seine Termine legt Fritz von Thurn und Taxis gerne in ein etwas verborgen liegendes Hotel in Bogenhausen. Von seiner Wohnung aus kann er dann gemütlich die wenigen Minuten in das schicke Haus unweit des Münchner Prinzregentenplatzes hinüberspazieren, wo gerne Weltstars der klassischen Musik übernachten, Dirigent Kent Nagano zum Beispiel.
Es passt also ganz gut, wenn ein Feingeist wie Thurn und Taxis, mit seiner Frau Bea besucht er am Abend die Oper „Rusalka“, an einem Juni-Nachmittag auf der idyllischen Terrasse im Innenhof des Hotels Platz nimmt. Die Kommentatorenlegende lässt Grüße an abwesendes Personal ausrichten, mit „TT“, also Thurn und Taxis, beendet er die Pläuschchen. Man kennt ihn, da darf man sich mit Initialen kurzfassen.
Thurn und Taxis, der am Sonntag seinen 75. Geburtstag feiert, war einer der bekanntesten deutschen Sportreporter. Eine Liga mit Marcel Reif, der seinen 75. im vergangenen November hatte. Ab 1971 arbeitete Friedrich Leonhard Ignatius Josef Maria Lamoral Balthasar Thurn und Taxis, wie er mit vollständigem Namen heißt, beim Bayerischen Rundfunk, von 1993 bis zu seinem Abschied 2017 im Pay-TV für Premiere, das längst Sky heißt. Ski alpin, Eishockey, Basketball, Fußball es gab quasi nichts, was der gebürtige Linzer nicht kommentierte.
Thurn und Taxis hat am Mikrofon etwas geschafft, was nur den wenigsten gelingt: Er ist zu einer eigenen Marke geworden. „TT“ eben.