Der Naheliegendste: Dortmunds Gittens. © IMAGO
Der „Besondere“: Rafael Leão auf der Fashion Week. © IMAGO
Der Wunschspieler: Bradley Barcola im Paris-Trikot. © IMAGO
So nah und doch so fern: Nico Williams ist auf dem Sprung nach Barcelona. Die Bayern aber halten sich noch bereit. © IMAGO
München – Es gibt Menschen im Umfeld des FC Bayern, die auch mal die Wahrheit aussprechen, wenn sie nicht allen gefällt. Und so passen die Sätze, die Lothar Matthäus in seiner wöchentlichen Kolumne auf Sky zum Wochenanfang in die Fußball-Republik schickte, mal wieder äußerst gut zum Ist-Zustand des Rekordmeisters. Matthäus sagt, dass mit Blick auf die derzeitige Hängepartie auf dem Transfermarkt Erinnerungen an die Trainersuche im vergangenen Sommer wach werden. „Sechs, sieben Namen“. die man jetzt „abcheckt“. Bisher allerdings – wie auf dem Weg zur Lösung Vincent Kompany im Sommer 2024 – erfolglos. Frustrierend.
Als die Bayern am Dienstagabend in der brütenden Hitze von Charlotte gegen Benfica spielten, war Max Eberl wie erwartet nicht vor Ort. Der Sportvorstand hatte bereits vor dem zweiten Gruppenspiel die Heimreise angetreten – man sagt hinter vorgehaltener Hand sogar, er sei nach Hause zitiert worden –, um in der brütenden Hitze in Europa den Geschäften nachzugehen. Oberste Priorität hat angesichts der nahenden Abgänge von Thomas Müller und Leroy Sané eine Verstärkung auf den Flügeln. Nicht nur Matthäus weiß: „Es ist wichtig, eine zeitnahe Lösung zu finden.“ Auch wenn das Transferfenster bis Ende August geöffnet ist, tickt die Uhr. Eberl will nicht nur, er muss langsam liefern. Das Problem: Der Sportchef springt im Viereck, denn alle potenziellen Neu-Bayern haben mindestens einen Haken. Unsere Zeitung macht den Check.
Nico Williams (Athletic Bilbao/22 Jahre): Ein prestigeträchtiger Transfer wäre von den Münchner Bossen nach der Absage von Florian Wirtz in doppelter Hinsicht gerne gesehen. Wer wie Williams von sich behaupten kann, Lamine Yamal sei „wie ein Bruder“, zieht die Blicke der Fans weltweit auf sich. Und auch sportlich würde der Europameister natürlich gut reinpassen. Elf Treffer und sieben Vorlagen sind ihm in der vergangenen Saison gelungen – der große Haken aber ist bekannt: Auch wenn Bilbao seinen Star lieber nach München als nach Barcelona verkaufen würde, ist ein Wechsel zu Barca so gut wie sicher. Einzige Möglichkeit: Sollten die Katalanen ihn nicht registrieren können, könnten die Münchner die Ausstiegsklausel von 65 Mio. Euro zahlen.
Jamie Gittens (Borussia Dortmund/20): Ein Treffen zwischen Eberl und Hans-Joachim Watzke hat es nicht gegeben, der BVB-Boss bezeichnet entsprechende Gerüchte als „komplette Falschmeldung“. Das Interesse der Bayern aber ist echt – nur wohl vergebens. Der Linksaußen (12 Tore/5 Vorlagen) ist sich mit Chelsea so gut wie einig, ein Siebenjahresvertrag ausgehandelt. Und aus dem Umfeld beider Clubs ist in den USA zu hören, dass eine Einigung trotz des zurückgewiesenen ersten Angebots über 42 Mio. Pfund (55 Mio. Euro) bevorsteht. Die Bayern können dabei nur zusehen.
Bradley Barcola (PSG/22): Der Champions-League-Sieger (21 Tore/20 Vorlagen) ist Favorit für den vakanten Posten im Kader. Aber er trägt leider ein Schild mit der Aufschrift „unverkäuflich“ um den Hals. Angeblich soll PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi hat Bayern persönlich darüber informiert haben, dass man nicht zu Verhandlungen bereit sei. Barcola hat Vertrag bis 2028. Wechselwahrscheinlichkeit: gering.
Rafael Leão (AC Mailand/26): Der älteste und erfahrensten unter den Kandidaten, allerdings auch derjenige, von dem nicht alle überzeugt sind. Als Linksaußen und Sturm-Alternative (12 Tore/13 Vorlagen) flexibel einsetzbar, allerdings ein Spieler mit starkem Ego und nicht allzu viel Bereitschaft zur Defensivarbeit. Das Risiko ist angesichts des Marktwerts (70 Mio. Euro) groß. Wahrscheinlich zu groß.RAIF, KESSLER, TSCHIRPKE