Warmsingen mit Wolle Petry

von Redaktion

Besuch des Schlagerstars macht DFB-Frauen heiß auf die EM

Im Kreise der Nationalspielerinnen: Schlager-Ikone Petry rockte das DFB-Frauen-Camp in Herzogenaurach.

Herzogenaurach – Wie ein stolzer Vater filmte Christian Wück den EM-„Wahnsinn“ seiner Spielerinnen. „Hölle, Hölle, Hölle“ grölten Kapitänin Giulia Gwinn und Laura Freigang. Janina Minge führte die Party-Polonaise an – und mittendrin: Wolfgang Petry. Der Überraschungsbesuch des Schlagerstars heizte die Vorfreude im Lager der deutschen Fußballerinnen auf den Start der EM-Titelmission ordentlich an, auch Wück sang kräftig mit und hüpfte wild umher.

Als „Fiebertraum der besten Art“ bezeichnete Freigang die etwas andere Vorbereitung auf den erhofften Gipfelsturm ab der kommenden Woche (2. bis 27. Juli). Zuvor hatte die Nationalspielerin bereits betont, dass die Schlagerikone „hoch im Kurs“ bei der deutschen Auswahl stehe, im Teambus laufen Petrys Songs rauf und runter. Am Montagabend feierten die Spielerinnen dann mit dem 73-Jährigen ausgelassen zu Hits wie „Wahnsinn“ oder „Verlieben, verloren, vergessen, verzeih‘n“.

Die Bilder aus dem Trainingslager in Herzogenaurach verdeutlichten auch: Die Misstöne der vergangenen Wochen scheinen endgültig verstummt. Die Mannschaft fädelte den überraschenden Besuch laut DFB ein, um dem Trainerteam eine Freude zu bereiten und sich zu bedanken. „Ich bin ein Riesen-Schlagerfan, ich liebe es, nach gewonnen Spielen in der Kabine zu singen und zu tanzen“, sagte Gwinn, die die Aktion mitinitiiert hatte, im Phrasenmäher-Podcast. Die DFB-Frauen hatten gar ein Video als Einladung für Petry aufgenommen und ihr Vorhaben streng geheim gehalten.

Der Glaube an den neunten EM-Titel wächst in der heißen Phase der Vorbereitung offenbar von Tag zu Tag. Und das, obwohl die ungewohnte Kritik einiger Spielerinnen an der Kommunikation des Bundestrainers erst vor wenigen Wochen noch für Unruhe gesorgt hatte. Zweifel an den EM-Chancen des DFB-Teams machten sich in der Öffentlichkeit breit.

„Wir konnten alles gemeinsam klären und gehen davon aus, dass solche Irritationen nicht mehr stattfinden werden“, sagte Wück vor seinem ersten Turnier als Frauen-Coach: „Für mich war es die Bestätigung, wie wichtig klare Kommunikation ist.“

Im Team scheint all das ohnehin längst vergessen. Vielmehr heben die Spielerinnen derzeit immer wieder den besonderen Spirit hervor, der durch die starken Nations-League-Auftritte zuletzt nochmals verstärkt wurde. Bei der EM in der Schweiz soll jedenfalls die „herausragend gute Stimmung“ helfen, die laut Gwinn schon in Herzogenaurach zu spüren sei.

Die Hits für mögliche Kabinenpartys dürften schon feststehen. SID

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