Leroy Sané vergab gegen die Portugiesen drei Topchancen. © Hoppe/dpa
Charlotte – Die Szene war exemplarisch: Leroy Sané lief kurz vor Schluss aufs Lissaboner Tor zu, zwischen ihm und dem wichtigen Ausgleichstreffer stand nur noch Benficas Keeper Anatolij Trubin – doch der Stürmer scheiterte mit seinem Lupfer-Versuch erneut am ukrainischen Torwart und ließ das 1:1 liegen.
Es sind Situationen wie diese, die Sanés Zeit beim FC Bayern prägen. Immer wieder zeigt der Stürmer gute Ansätze, seine grundsätzlichen Anlagen sind unbestritten – aber wenn es drauf ankommt, zieht Sané meist den Kürzeren. Allein gegen Benfica ließ er drei Topchancen aus. Dazu zeigte er auch spielerisch eine schwache Leistung (Note 5), direkt nach Spielbeginn legte er Lissabons Angel di Maria beinahe den Führungstreffer auf.
Kurzum: Der Offensivmann, der auch bei Temperaturen nahe an der 40-Grad-Grenze im langärmligen Trikot spielte, erlebte einen Nachmittag zum Vergessen. Ex-FCB-Profi und TV-Experte Michael Ballack ging mit dem Flügelspieler daher hart ins Gericht: „Er braucht einfach zu viele Chancen. Das zieht sich auch ein Stück weit durch seine Bayern-Zeit“, erklärte Ballack bei DAZN. „Heute sieht man noch einmal abschließend auf dem Teller serviert: Wo liegen die Stärken und Schwächen eines Leroy Sané?“
Bei der Partie in Charlotte waren es allerdings eher die Schwächen, die man von Sané zu sehen bekam – was logischerweise die Frage aufwirft, wie sinnvoll seine Einsätze bei der Club-WM sind: „Die Frage, die man sich auch stellen muss: Welchen sportlichen Wert hatte es, ihn für diese drei Spiele zu nominieren?“, kritisierte Ballack. Schließlich steht der Wechsel von Sané zu Galatasaray Istanbul bereits fest, ab Juli ist er offiziell Spieler des türkischen Traditionsclubs.
Bis dahin kann Sané noch im Achtelfinale auflaufen, tritt in den USA aber als „Lame Duck“ an – passend dazu war sein Leistung in Charlotte. VT