ZUM TAGE

Eine Trophäe als Zwischenziel

von Redaktion

Bayern-Baskets wieder Meister

Wahrscheinlich war es nur konsequent, dass das Finale diesen Verlauf genommen hat. Die Serie gegen ratiopharm Ulm wie auch das Meisterstück am Donnerstag, es waren Spiegel der Saison der Basketballer des FC Bayern. Volle Halle, rasanter Sport, viel Drama, viel Abgrund, und letztlich doch ein gutes Ende. Und so nahe ihnen der Herausforderer aus Ulm letztlich auch gekommen war – die Münchner sind ohne Zweifel ein würdiger Meister. Die Bayern haben den schwierigen Spagat zwischen Euroleague und BBL geschafft. Haben ihre Saison am Ende mit immerhin einer Trophäe veredelt.

Wobei die Verantwortlichen schon in der Stunde des Triumphs durchblicken ließen, dass es bei aller Freude über den Titel und die bestens angenommene Bühne SAP Garden dabei schon mittelfristig nicht bleiben soll. Man will auch in Europa um den ganz großen Kuchen mitspielen. An dieser Option schrammten die Bayern in dieser Spielzeit vorbei, weil sie sich im falschen Moment den Leistungsknick holten. Am allerletzten Spieltag rutschten sie von Platz fünf auf neun und damit raus aus dem illustren Kreis der Playoff-Teams.

Und es ist ziemlich vorhersehbar, wo die Verantwortlichen ansetzen werden, wenn sich die Blicke nun endgültig nach vorne richten. Die Meister und ihr Trainer Gordon Herbert fuhren die letzten der nun 83 Saisonspiele im tiefroten Reservebereich. Man wird sich qualitativ und quantitativ breiter aufstellen müssen. Und Herbert wird diese Breite dann auch nutzen müssen. Der Kanadier hat die Lasten dieser Saison analog zur Nationalmannschaft auf einen kleinen Kreis seines Kaders gelegt. Bei Spielern wie Andi Obst oder Nick Weiler-Babb ging das so halbwegs gut. Andere, wie der Rücken lädierte Euroleague-Topscorer Carsen Edwards blieben auf der Strecke und schauten auch beim Titelgewinn zu. Danko Brankovic oder vor allem das Transfer-Missverständnis Onuralp Bitim spielten erst gar keine Rolle.

Es mag eine Rolle gespielt haben, dass Herbert wie auch Manager und Bald-Geschäftsführer Dragan Tarlac im vergangenen Jahr erst spät ins Amt kamen, als das Gros der Personalien schon geklärt war. Das wird nun anders sein. Der neue Kader, in dem sich absehbar einiges verändern wird, wird ein von Tarlac und Herbert gestalteter Kader sein.

An dem wird das sportliche Führungsduo dann aber auch gemessen. patrick.reichelt@ovb.net

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