Er will doch nur Rennen fahren

von Redaktion

Verstappen hat null Bock auf Hollywood und darf sich keine Strafe erlauben

Genervt von den Nebenschauplätzen der glamourösen Formel 1: Max Verstappen fuhr vergangene Woche lieber GT3-Tests für das 24-Stunden-Rennen von Spa. © IMAGO/Memmler

Spielberg – Auf die Frage nach seinem Sündenregister reagierte Weltmeister Max Verstappen genervt. „Soll das ein Witz sein?“, konterte der niederländische Red-Bull-Pilot bei der Fahrerpressekonferenz zum Formel-1-Rennen in Spielberg. „Ich werde das jedes Wochenende gefragt.“ Verstappen droht seit Anfang Juni eine Rennsperre. Erst unmittelbar nach dem Grand Prix von Österreich am Sonntag (15 Uhr/Sky) würden zwei seiner Strafpunkte verfallen.

Red Bull bereitet sich auf eine Sperre von Verstappen längst vor. So wird das erst 17 Jahre alte Eigengewächs Arvid Lindblad, aktuell in der Formel 2 aktiv, in Silverstone im Freitagstraining (Rennen am 6. Juli) im Auto sitzen. Eigentlich muss ein Fahrer 18 Jahre alt sein, um die erforderliche Formel-1-Lizenz zu erhalten. Lindblad hat nach Angaben des Motorsportweltverbands Fia aber über einen längeren Zeitraum hinweg herausragende Fähigkeiten im Formel-Sport gezeigt, weshalb der Antrag von Red Bull schon vor dessen Volljährigkeit Anfang August bewilligt wurde.

Ähnlich viel Lust auf die Strafpunkte-Thematik hatte Verstappen in den vergangenen Tagen auf den riesigen Hype um den Formel-1-Hollywood-Streifen von Brad Pitt. Der 27-Jährige schwänzte auch gleich zwei Premieren-Events des Films: Sowohl bei der New Yorker Weltpremiere als auch bei der exklusiven Screening-Session für Fahrer in Monaco glänzte der Red-Bull-Star durch Abwesenheit.

Als die Formel-1-Kollegen am vergangenen Dienstag auf dem roten Teppich Brad Pitt huldigten, befand sich Verstappen nahezu demonstrativ in den Ardennen. Er testete lieber den Aston Martin seines eigenen GT3-Teams als Vorbereitung der 24 Stunden von Spa dieses Wochenende. „Das hat richtig Spaß gemacht, und vom Zeitfenster her musste ich es auch an diesem Tag machen“, sagte er unserer Zeitung. Den Film habe er auf AppleTV gesehen. Mehr wollte er zu der Thematik nicht preisgeben.

Nun kam auch heraus, das Verstappen Pitt während der Dreharbeiten einen Korb gegeben hatte. Der Weltmeister lehnte es ab, eine exklusiv für den Film bestimmte Nachtclubszene zusammen mit dem Hollywoodsuperstar zu drehen. Eine klare Absage nicht nur an Pitt persönlich, sondern auch an den gesamten Hollywood-Glamour um die Sportart herum.

Während F1 am Donnerstag auch in den deutschen Kinos angelaufen ist, bleibt Max Verstappen lieber bei dem, was er am besten kann: Rennen fahren.RALF BACH, DPA

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