Von Olympia zum Munich MASH: Tyler Edtmayer. © IMAGO
München – Wenn er auf dem Skateboard steht, fühlt sich Tyler Edtmayer frei. Dann kann der 24-Jährige (fast) alles ausblenden. Am Samstag hat der zweimalige Olympia-Teilnehmer und gebürtige Lenggrieser beim Halfpipe-Event (Finale 19 Uhr) des Munich MASH ein Heimspiel.
Tyler, Sie sind im Münchner Umkreis aufgewachsen, wie ist das für Sie beim MASH zu skaten?
Ich freue mich, in der Heimat zu skaten. Es ist der einzige Wettbewerb, der hier stattfindet, und es ist einfach eine megacoole Location. Außerdem ist es meistens rappelvoll, hoffentlich auch am Wochenende. Wenn so viel los ist, bin ich manchmal selber noch das kleine Kind, das damals bei den X-Games in München zugeschaut hat.
Und der Wettkampfort könnte wohl kaum besser sein, oder?
Die Umgebung ist unfassbar. Ich meine: Die Rampe ist auf dem Wasser im Olympiasee!
Hat sich, seit Skaten olympisch ist, viel verändert?
Es wurde alles um einiges professioneller. Am Ende des Tages ist es aber immer noch die gleiche Sportart.
In Deutschlands ist es immer noch ein Randsportart. Welche Probleme gibt es dadurch?
Wir haben nicht wirklich tolle Sportstätten fürs Skaten. In Deutschland ist es relativ mager und wir müssen dann ins Ausland fahren, um zu trainieren. Das macht das ganze schon ein bisschen schwerer für uns. Kurze Nächte und wenig Essen sind Standard. Das ist aber meckern auf hohem Niveau und ich würde es für nichts auf der Welt eintauschen. Es ist für mich trotzdem der coolste Beruf der Welt.
Sie waren zweimal bei Olympischen Spielen dabei. Wie war‘s?
Es war einer der stressfreisten Wettbewerbe bis jetzt. Das Wichtige war, überhaupt dorthin zu kommen. Ich hatte die ganze Zeit ein Lächeln im Gesicht und war megahappy.
Es war also nicht schlimm, dass es für keine Medaille gereicht hat?
Nein, überhaupt nicht. Die Konkurrenz ist einfach utopisch gut.
Wollen Sie 2028 in Los Angeles wieder dabei sein?
Dadurch, dass ich halb Amerikaner bin und noch Familie in den USA habe, wäre es richtig cool. Ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben, damit ich das noch mitnehmen darf.
INTERVIEW: DAVID KORBER