TV-KRITIK

Prrrrrrima Pleite mit dem Babbel Franz

von Redaktion

Starkes Trio: Babbel, Völler, Opdenhövel (v.l.). © jh/Sat.1

So ist Fußball: Mal verlierst du, und mal gewinnen die anderen. Beim U 21-Finale gegen England ist ungünstigerweise beides passiert. Unsere Ursachenforschung hat aber ergeben: Am engagierten Übertragen von Sat.1 hat es nicht gelegen. Der sehr gute junge Kommentator Florian Hauser aus Dingolfing war so genervt vom Verlieren, dass er am Schluss grantelte: „Ich sitze hier mitten unter den Engländern, macht keinen Spaß.“ Experte Markus Babbel aus Gilching hat sich so nonchalant und fachkundig durchs Spiel gefranzelt, dass der Kaiser droben auf seiner Wolke bestimmt begeistert war. Fazit beim Duell Obergilching gegen Untergilching: „So viele Schaaasen für uns, des is brrrrrrutal.“

Das Drumrum: Matthias Opdenhövel war erst euphorisiert und dann demoralisiert. Oder, um es mit dem Babbel Franz zu sagen: „Finale musst du gewinnen, alles andere ist Scheiße.“ Auch Rudi Völler war zu Beginn gut drauf. Über die Aussicht, dass Bundes-Wolti zu Bayern wechselt, urteilte Tante Käthe: „Gibt Schlimmeres.“ Nach der Niederlage dachte ein depressiver Opdenhövel kurz an Berufsaufgabe. So viel Pech für uns! „Deswegen macht Analysieren eigentlich gar keinen Sinn“, grummelte er, bevor er analysierte.

Der Experte: Ganz wie früher unser Kaiser ahnte Babbel früh: „Einer wird verlieren.“ Davon war auszugehen. Wenn Franz Beckenbauer einen gegnerischen Spieler nicht kannte, weil’s ihm wurscht war, redete er lässig vom „Achter vo de Isländer“. Auch den Trick hat Markus Babbel drauf: „Der Zehner von England kommt durchgelaufen, dann wird’s brrrrrrutal schwer.“ Wahrscheinlich hat er sich alle Infos auf den Arm tätowiert – was mit der Zeit eng werden könnte.

Die Kommentatoren: „Dobry vecer“, begrüßte Florian „Flo“ Hauser die Menschen völlig korrekt mit slowakischem Majuskel und Mäkcen auf den Buchstaben. Beim Anschlusstor, mit Nebel auf Weiper, jubelte er ausgelassen: „Mainz auf Mainz macht Eins!“ Doch sein Experte, der Franz 2.0, ahnte früh: „Wir dürfen nicht viele leichte Fehler begehen“ – also höchstens schwere. Das taten wir leider auch. Und so blieb das Babbel-Fazit zu einem nicht unverdienten Sieg: „England hat’s auch nicht gestohlen.“ Das war prrrrrrima. Und unseren Gag über den Turmbau zu Babbel bringen wir schon noch irgendwann unter.

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