Sanés letzter Tanz

von Redaktion

Nach finalem Einsatz und vor Istanbul-Wechsel: Angreifer zieht Bilanz seiner fünf Jahre in München

Starke Premiere 2020: Gegen Ex-Club Schalke trifft Sané beim 8:0-Sieg.

Letzter Bayern-Auftritt am 29. Juni 2025: Beim Club-WM-Achtelfinale gegen Flamengo wird Sané eingewechselt. © IMAGO/Navarro

Miami – Ein letztes Mal kam Leroy Sané dann doch vorbei. Der Flügelspieler, der ab heute offiziell Spieler von Galatasaray Istanbul ist, vermied während seiner Zeit beim FC Bayern Interviews und den Gang zu den Reportern nach dem Spiel.

Doch nach dem 4:2-Sieg gegen Flamengo stellte sich der Angreifer den Fragen – schließlich war die Partie sein letzter Auftritt im Bayerntrikot. „Ich muss das alles noch ein bisschen einordnen. Das war mein letztes Spiel nach fünf Jahren, das ist schon eine Weile“, bilanzierte ein gelöster Sané. „Ich hatte eine sehr schöne Zeit hier, mit Höhen und Tiefen. Ich wünsche den Bayern nur das Beste, sie verdienen es.“

Zuvor zeigte der Nationalspieler eine durchwachsene Leistung, die symbolisch für die eigenen Auf und Abs beim FC Bayern stand. Der Flügelspieler kam in der Schlussphase ins Spiel, hängte sich – entgegen der ihm oft vorgeworfenen Körpersprache – voll rein und kam zu zwei guten Torchancen, die er eher kläglich vergab. Danach bekräftigte er aber: „Ich bin nicht hierhin gekommen, um Urlaub zu machen. Den hätte ich auch irgendwo anders machen können.“

Nach Abpfiff gab es zudem eine lange Umarmung zwischen ihm und Vincent Kompany. „Ich habe für ihn nichts als Respekt. Es ist schon etwas Besonderes, wenn man mit jemandem die Umkleidekabine geteilt hat“, sagte der Trainer, der mit Sané einst bei Manchester City zusammengespielt hat. „Wir haben bei ManCity viele Dinge zusammen gewonnen und haben auch hier weiter gewonnen. Mein Verhältnis zu ihm wird immer sehr gut bleiben. Ich wünsche ihm das Beste.“ Eine öffentliche Verabschiedung Sanés vor dem Spiel war aufgrund der FIFA-Regularien nicht möglich, vereinsintern wurde dies am Montag nachgeholt.

Für Sané geht es nun in Istanbul weiter, wo er frenetisch empfangen wurde. „Darauf konnte man sich gar nicht vorbereiten. Wenn man da steht, ist das schon speziell. Das hat mich sehr gefreut.“ Beim FC Bayern hinterlässt Sané nun eine Lücke auf dem linken Flügel, die es für die sportliche Führung in den nächsten Wochen zu schließen gilt. Immerhin: Mit Jamal Musiala hat er zumindest für seine Rückennummer 10 einen Nachfolger im Blick: „Ich hoffe, er bekommt sie, das würde mich freuen. Er hat noch große Dinge vor sich.“ VINZENT TSCHIRPKE

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