Die bessere Nationalmannschaft?

von Redaktion

Sara Däbritz

Laura Freigang

Giulia Gwinn

Sydney Lohmann

Zuletzt zusammen im Urlaub: Lea Schüller (li.) und Martina Piemonte. © Instagram

Das DFB-Team startet am Freitag in die EM: Die deutschen Spielerinnen Giulia Gwinn, Sophia Kleinherne, Laura Freigang, Rebecca Knaak, Giovanna Hoffmann, Kathrin Hendrich, Sydney Lohmann, Linda Dallmann, Sara Däbritz, Cora Zicai, Selina Cerci und Lea Schüller (l-r) beim Aufwärmen. © Gollnow/dpa

Zürich – Bei ihr Ankunft in Zürich erkundeten die neugierigen deutschen Fußballerinnen sofort das stylische Fünf-Sterne-Hotel, das sie bei ihrer EM-Titelmission so schnell nicht verlassen wollen. „Ich bin hier, um Europameister zu werden. Die anderen Mädels auch. Alles andere wäre der falsche Weg“, sagte Offensivspielerin Linda Dallmann. Auch Innenverteidigerin Rebecca Knaak betonte, dass das DFB-Team mit „ganz hohen Erwartungen an uns selbst“ in die Schweiz gereist sei: „Wir wollen der ganzen Nation guten Fußball bieten.“

Darauf vorbereiten können sich die Spielerinnen im „angesagtesten Luxus-Resort der Stadt“, so lautet jedenfalls der Slogan des „FIVE“-Hotels. Schicke Restaurants und einen Wellnessbereich mit Innen- und Außenpool warten, aber auch eine imposanter Blick über Zürich. In unmittelbarer Nähe gibt es dazu eine Vielzahl an Cafés und Shoppingmöglichkeiten. Bis zu 430 Euro kostet die Nacht derzeit.

Das Quartier nahe des Uetliberges war zwar nicht die erste DFB-Wahl, dennoch wirkt es wie ein krasser Gegensatz zum WM-Debakel 2023. Beim blamablen Vorrundenaus war das deutsche Team noch abgelegen in Wyong untergebracht, die australische Einöde hatte bei den Spielerinnen für reichlich Frust gesorgt.

Das schmucke Hotel steht etwas im Gegensatz zum sonstigen Auftreten der Frauen. Mit beiden Beinen im Leben stehen, ist für Klara Bühl vom FC Bayern, Janina Minge vom VfL Wolfsburg oder Laura Freigang von Eintracht Frankfurt auch deshalb eine Selbstverständlichkeit, weil niemand vom Gehalt später seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Nicht mal die Topkräfte der Topvereine. Viele von ihnen studieren. Andere wie die Spätstarterin Elisa Senß haben noch vor wenigen Jahren einen Beruf neben dem Fußball ausgeübt. Sie hat in der ärztlichen Assistenz gearbeitet, weil sie gerne anderen Menschen hilft. Da beschreibt gut die Grundhaltung vieler.

Eine Bundesliga-Spielerin verdient mittlerweile im Schnitt 4000 Euro. Die Nationalspielerinnen liegen im unteren fünfstelligen Bereich. Die Rekordablöse für Oberdorf betrug übrigens 450 000 Euro. Zum Vergleich: Der gerade zum FC Liverpool transferierte Florian Wirtz kostete rund 120 Millionen Euro plus Boni. Joshua Kimmich, Kapitän der deutschen Nationalelf, wird bei 20 Millionen Euro Jahresgehalt taxiert. Die Frauen-Bundesliga mit ihren zwölf, bald 14 Klubs generiert nur einige Millionen mehr Gesamtumsatz.

Guilia Gwinn als das deutsche Gesicht ist davon überzeugt, dass zumindest bei ihr der Spagat von gesundem Wachstum gelingt. „Ich bin jetzt Teil der großen Fußballwelt. Trotzdem will ich mir diese Leichtigkeit, dieses Wilde erhalten. Eine gute Mischung aus Disziplin, Fokus – und eben auch Unbekümmertheit.“ Sie hatte mit eingefädelt, dass Wolfgang Petry im Trainingslager aufschlug. Der Schlagersänger machte mit den Spielerinnen eine Polonaise um den Pool – selbst Bundestrainer Christian Wück trällerte voller Inbrunst „Wahnsinn“.MIT SID

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