Auch mit Sandra Ittlinger ging es bis ins Finale. © Imago
Die Chemie passt: Schwarz und Kotzan. © IMAGO
Besonders: Der Turniersieg in Düsseldorf. © IMAGO/Stegemann
Bereits für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert: Die Saison verläuft für Tabea Schwarz blendend. © IMAGO/Stegemann
München – Bei Tabea Schwarz hört man das Grinsen schon durch das Telefon. Verständlich, ein Heimspiel steht an. Die German Beach Tour (GBT), die größte deutsche Beachvolleyballserie, gastiert an den kommenden beiden Wochenenden in München. Gespielt wird im Olympiapark, die Turniere sind seit Wochen ausverkauft. „Das ist schon aufregend. Das gibt mir Energie. Ich habe richtig Bock, in München zu spielen. Wenn du ins Publikum schaust und bekannte Gesichter siehst, treibt dich das an.“
Wobei Schwarz den Antrieb spätestens seit dem Turniersieg beim Auftakt der GBT in Düsseldorf verspürt. Gemeinsam mit ihrer Partnerin Lisa-Sophie Kotzan spielte sie sich in einen Rausch, von der Qualifikation auf den Sand-Thron. Das machte Hunger auf mehr. Und es gab mehr. Ein dritter Platz in Hamburg, der Sieg beim „White Sand Festival“. Und noch ein Finale in Düsseldorf, ausnahmsweise an der Seite von Sandra Ittlinger. „Ich war wie ein Schwamm. Ich habe alles aufgesaugt, was Sandra mir gesagt hat“, erzählt Schwarz lachend: „Solche Momente motivieren mich dazu, so viel in den Sport zu investieren.“
Die 24-Jährige studiert Sport und Englisch auf Lehramt, montags und dienstags verbringt sie meist den ganzen Tag in der Universität. Und ab Mitte der Woche geht es auf Reisen, zur GBT oder anderen Turnieren. Norderney, Hamburg, Bremen, Berlin. „Alleine kann ich das finanziell nicht stemmen“, sagt Schwarz: „Mein größter Sponsor sind meine Eltern. Das Preisgeld ist nicht so hoch, wie man es sich wünschen würde oder der Sport es verdient hat.“
Schwarz spielte ab 2018 dank eines Vollstipendiums an der San José State University in Kalifornien. Erlebte, welch großen Stellenwert der Sport in den USA schon an der Universität besitzt. Zurück in München bildete Schwarz zunächst mit Giulia Deißenberger ein Duo, trainiert wurde gemeinsam auf dem Rothof.
Mit Kotzan sieht das etwas anders aus. Im März gab es drei gemeinsame Tage mit der Trainerin in Berlin, „sonst treffen wir uns immer nur vor den Turnieren. Wir sind beides Bauchmenschen, wir spüren das gute Gefühl auf und neben dem Court.“
Bauchmenschen, die sich auf der Tour festgespielt und bereits für die Deutschen Meisterschaften am Timmendorfer Strand qualifiziert haben. München soll das nächste Highlight werden.
„Die German Beach Tour, wie sie aktuell aufgebaut ist, verschafft dem Sport und uns Athleten eine höhere Reichweite“, sagt Schwarz: „Die Stimmung vor Ort ist gigantisch. Das ist ein ganz anderes Gefühl auf dem Platz, wenn drei Leute zuschauen oder hunderte Leute auf der Tribüne sitzen. Wenn das Stadion angezündet ist, motiviert das ungemein.“
Besonders wichtig ist dann, sich auf die Atmung konzentrieren. Wenn der Körper ruhig ist, so Schwarz, beruhigt sich auch der Kopf. NICO-MARIUS SCHMITZ